Die USA steht davor, ihre Vormachtstellung im Bereich High-Tech zu verlieren. Davor warnen nicht schadenfreudige Analysten aus Europa oder Asien, sondern die Task Force on the Future of American Innovation – ein Think Tank bestehend aus US-Hightech-Unternehmen, Wissenschafts-Organisationen und akademischen Vereinigungen. Als Grund für diese Befürchtung wird der Mangel an qualifiziertem Personal angegeben.
Bereits heute müssten sich US-Firmen für qualifizierte Mitarbeiter im Ausland umsehen. Wenn dieser Trend anhalte, würden neue Technologien in Zukunft gleich ganz im Ausland und nicht mehr in den USA entwickelt. Gemäss dem Think Tank würden immer weniger Amerikaner Natur- beziehungsweise technische Wissenschaften studieren, zudem sei das vorhandene Personal überaltert. Ein weiteres Indiz für den schleichenden Tod der High-Tech-Vormachtstellung seien die laufend sinkenden High-Tech-Exporte. 1980 hätten diese noch 30 Prozent der weltweiten Exporte ausgemacht, 2001 seien es noch 18 Prozent gewesen.
Die Verantwortung für den Rückgang der Studierenden und für die generelle Misere schiebt der Think Tank den rückläufigen Ausgaben der US-Bundesstellen für Forschung und Entwicklung in die Schuhe. Im Nanobereich beispielsweise würde man weit hinterherhinken. Die Bundesausgaben für Grundlagenforschung in technischen Wissenschaften seien in den letzten 30 Jahren kaum gewachsen. Der private Sektor käme heute für 68 Prozent der Forschungs- und Entwicklungsausgaben auf. (IW)