Bis zu 70 Prozent aller Entscheidungsträger von Schweizer KMU sind der Meinung, dass Informatik- und Prozess-Outsourcing künftig an Bedeutung gewinnen wird. Mehr als die Hälfte plant, Teile ihrer Informatik auszulagern und ein Drittel will sogar ganze Business-Prozesse outsourcen.
Diese Zahlen gehen aus der von
IBM geförderten Studie "Outsourcing im Schweizer KMU-Markt" hervor, die von Michael Litterer und Christian Speck im Rahmen ihres Executive MBA an der Universität St. Gallen (HSG) gemacht wurde. 107 CEOs und CFOs von Schweizer KMU aus der Finanzbranche, Chemie-, Pharma-, und Medizinaltechnikindustrie sowie über 20 Fach- und Branchenexperten wurden befragt, 30% aller angefragten CEOs und CFOs haben an der Studie teilgenommen.
Durchschnittlich 40'000 Franken muss eine kleine Schweizer Bank für die Informatikkosten pro Arbeitsplatz und Jahr berappen. Während diese Kosten in dieser Branche auf bis zu 85'000 Franken ansteigen können, gehören Industriefirmen mit durchschnittlich 8'000 Franken zu den Spitzenreitern bei der Kosteneinsparung. Dafür büssen diese Unternehmen mit dieser schlanke Kostenstruktur mit der Herabsetzung der Leistungsfähigkeit und des Funktionsumfangs ein.
Trotz der hohen Informatikosten erwarten die befragten Firmen von einer Auslagerung aber nicht in erster Linie eine Kostenersparnis, sondern erhoffen sich die Bewältigung aktueller Herausforderungen. Weiter ist den KMU wichtig, dass ihr Outsourcing-Partner branchenspezifisches Know-how mitbringt und die Bedürfnisse der jeweiligen Branche kennt. Ein vollständiges Outsourcing im Informatikbereich ziehen KMUs aber nur bedingt in Betracht. An erster Stelle steht das gezielte Auslagern von bestimmten Informatikteilbereichen. Eine immer grössere Rolle dürfte zudem das Outsourcing der ERP-Systeme aber auch das Business-Prozess-Outsourcing (BPO) werden. (pbr)