COS macht Millionen-Verlust

28. Oktober 2005

     

Schlechte Nachrichten vom COS-Boss Kurt Früh: Die COS-Gruppe hat im dritten Quartal über 50 Mio. Franken weniger Umsatz gemacht als noch im Vorjahresquartal. Der Gruppenumsatz belief sich lediglich auf 188,5 Mio. Franken (Vorjahr 242,8 Mio.). Unter dem Stich sieht es deshalb äusserst düster aus für den Disti: Auf Stufe Ebit machte COS einen Verlust von 3,6 Mio. Franken, der Nettoverlust beträgt gar 4,2 Mio. Franken.

Als Grund für die schlechten Zahlen nennt Früh "erhebliche Leistungsprobleme und Reibungsverluste in der Auftragsabwicklung der deutschen Distributionstochter. Konkret: Bei der internen Reorganisation der informatikbasierten Prozesse (Abwicklung des Warenflusses, Einkauf etc.) bei COS Deutschland gab es erhebliche Verzögerungen. Als Folge davon hat die deutsche Disti-Tochter massiv Kunden und damit Umsatz verloren. Der Umsatz sank in Deutschland von 130,7 Mio. im dritten Quartal 2004 auf nur noch 87,1 Mio. Franken. Auch beim deutschen IT-Händler Avitos sank infolge der Einführung des neuen Systems der Umsatz von 12,7 auf 7,2 Mio. Franken.


Bei COS Schweiz sank der Umsatz wegen, wie es heisst "einer flauen Nachfrage" auf 27,6 Mio. Franken (Vorjahr 31,7 Mio.). Der Betriebsgewinn bei COS Schweiz hingegen bewegte sich auf Vorjahreshöhe, v.a. wegen besserer Margen und der Einführung von Unterhaltungselektronik-Produkten. COS Österreich machte mit 12,2 Mio. Franken fast gleich viel Umsatz wie im Vorjahresquartal (12,5 Mio.). Allerdings schloss die Österreichische Tochter das Quartal mit einem Verlust ab. Weil hier offenbar die Hoffnungen nicht mehr bestehen, mit dieser Organisation Gewinn zu machen, wird COS Österreich zu einer reinen Verkaufsorganisation ohne Lager und ohne Logistik umgewandelt.

COS Memory hat ihren Umsatz mit 44,8 Mio. Franken in etwa auf Vorjahreshöhe halten können (45,2 Mio.) und erwirtschaftete einen, wie es heisst, "sehr guten Betriebsgewinn". Die Systemgesellschaften machten in den ersten neun Monaten 65,1 Mio. Umsatz (Vorjahr 67,4 Mio.) und auf Stufe Ebit einen Gewinn von 1,5 Mio. COS Concat Schweiz machte im Q3 einen Umsatz von 6,5 Mio. und konnte laut Mitteilung sein "hervorragendes Rentabilitätsniveau" halten. COS Concat Deutschland machte 14 Mio. Umsatz.

Früh geht davon aus, dass die deutsche Distributionsgesellschaft und der deutsche Händler Avitos "bis zum Jahresende die noch bestehenden Schwachstellen in den Prozessabläufen eliminieren können und die mit der Systemumstellung anvisierte Leistungsform erlangen" werden. Allerdings müsse für das vierte Quartal noch mit einem Verlust gerechnet werden. COS könne die Durstrecke überwinden, heisst es weiter.

Früh rechnet durch die Umstellung von Avitos in ein virtuelles IT-Versandhaus in Deutschland mit "erheblichen Kostenreduktionen". Durch den Wegfall der logistischen Infrastrukturen in Österreich hat zur Folge, dass 40 Arbeitsplätze gestrichen werden. Für das Gesamtjahr rechnet Früh mit einem Verlust, der über dem der ersten neun Monate (6,5 Mio. Franken) liegen wird. (mh)


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