Nach der Übernahme von Delec beginnt sich nun abzuzeichnen, was das neue Mutterhaus mit dem traditionsreichen Systemintegrator für Pläne hat. Delec soll zum eigentlichen Abacus-Arm von Bechtle werden. Bereits als unabhängiges Unternehmen hat Delec eine 18jährige Partnerschaft gepflegt. In einem Communiqué wird nun bekräftigt, dass auch unter den neuen Besitzverhältnissen an dieser Strategie festgehalten werde. Und mehr noch: Der Arm soll Muskeln aufbauen.
Offenbar verspricht sich Delec vor allem von den branchenspezifischen Modulen von
Abacus viel. Konkret nennt Thomas Willenegger, Leiter der IT-Systemhäuser der Bechtle-Gruppe (Bild), die Lösungen für Reinigungsfirmen, Heime und die kürzlich vorgestellte Baubranchenlösung als Hoffnungsträger. Hier soll Integrations-Know-how aufgebaut werden. Zudem habe man zwei weitere Lösungen im Visier, über die man zu gegebener Zeit informieren wolle, so Willenegger gegenüber IT Reseller.
Die Betreuung der Abacus-Kunden soll wie bisher mit den lokalen Delec-Teams in Gümligen, Liestal und Frauenfeld erfolgen. Die Bereiche Marketing und Entwicklung von Branchenlösungen wolle man hingegen künftig ganzheitlich planen und koordinieren. Willenegger spricht von einem Managementsystem, das dafür eingesetzt wird. Dass all diese Vorgänge in einem Zusammenhang mit den Abgängen von 11 Mitarbeitenden in Frauenfeld stehen (siehe Link), verneint Willenegger.
Durch die Bechtle-Brille betrachtet ergibt diese Strategie mit Delec als Abacus-Arm durchaus einen Sinn: Mit den IT-Systemhäusern in Zürich, Basel und der Westschweiz hat die Gruppe im Geschäft mit
Microsoft Navision einen grossen Fuss in der Tür. Durch Delec erschliesst man sich jene Kunden, die der Schweizer Lösung den Vorzug geben. (map)