Kurt Früh (Bild), der VR-Präsident der COS-Gruppe, hat zwar schon einige Ups and Downs während seiner IT-Karriere hinter sich, aber das zu Ende gehende Jahr war wohl besonders schwer für den Patron der Firmengruppe. Früh muss heute eine Gewinnwarnung für das Unternehmen herausgeben, die sich gewaschen hat: In der Konzernrechnung des Geschäftsjahres 2005 erwartet er einen Verlust in der Grössenordnung von 20 bis 22 Mio. Franken.
Davon entfällt auf das vierte Quartal ein operativer Verlust von 2,5 Mio. Franken. Die hohen Verluste sind einerseits auf Restrukturierungskosten und Personalabbau zurückzuführen, die mit 3,5 Mio. Franken zu Buche schlagen. Weiter sei, so Früh, bei den zu restrukturierenden Gesellschaften mit zusäützlichen, nicht liquiditätswirksamen Abschreibungen auf den immateriellen Posten für Goodwill und aktivierte ERP-Kosten zu rechnen, die noch nicht abschliessend beziffert werden können.
COS hatte im Oktober bekanntgegeben, die österreichische Distributionstochter zu einem Vertriebsbüro schrumpfen zu lassen und alle Logistikaufgaben in Österreich aufzugeben. Dem Entscheid sind 40 Stellen zum Opfer gefallen. Diese Kosten belasten nun zum einen die Rechnung. Ein beträchtlicher Teil des Verlusts ist aber auf sehr hohe Umsatzeinbussen bei der deutschen Disti-Tochter und beim Internet-Händler Avitos entstanden. Die Einbussen sind auf Probleme bei der Umstellung des ERP-Systems zurückzuführen. Diverse Schwachstellen im Prozessablauf hätten nun behoben werden können, sagt Früh.
Als Folge davon hätten die Verkäufe in Deutschland im vierten Quartal wieder gesteigert und Kunden zurückgewonnen werden, sodass der Umsatz der
COS Distribution im deutschen Linden im November um 40 Prozent über dem des Vormonats gelegen hätte. Früh erwartet, dass bis Jahresende Produktivitätseinschränkungen beseitigt sein werden. (mh)