Christoph Blocher will sich als Outsourcer des Bundes profilieren

9. Januar 2006

     

Bundesrat Christoph Blocher plant, einen Grossteil der Bundes-Informatik auszulagern. Wie die Sonntagszeitung gestern berichtet, hat der Justizminister in Absprache mit seinem Generalsektretär Walter Eberle und gegen den Willen des Informatik-Chefs seines Departements, des EJPD, beschlossen, die Büroautomation (PC, Textverarbeitungs- und Mailprogramme, Server und Support) gemäss den WTO-Vorgaben an private Anbieter auszuschreiben.

Gemäss der Sonntagszeitung soll Blocher den Auftrag so ausschreiben, dass zu einem späteren Zeitpunkt auch andere Departemente die genannten Leistungen an private auslagern können. Blocher wolle mit seinem Vorgehen andere Departementschef unter Druck setzen mit dem Ziel, Kostensenkungen nach privatwirtschaftlichen Kriterien umzusetzen. Zunächst stehen im Departement Blocher 60 Mitarbeiter zur Diskussion, die bereits Anfang 2007 zu einem neuen Dienstleister wechseln sollen.


Der Sonntagszeitung liegen offenbar interne Papiere vor, wonach Blochers IT-Chef die genannten Aufgaben lediglich an bundesinterne Informatik-Anbieter habe ausschreiben wollen. Wie die Sonntagszeitung weiter schreibt, betreffen Blochers Sparpläne potentiell 1500 Bundesmitarbeiter in verschiedenen Departementen. Den Generalsekretär des Bundespersonal-Verbands zitiert das Blatt mit der Bemerkung, Blocher würde als "Sparonkel der Nation" in die Geschichte eingehen wollen - Menschen könne man aber nicht wie Möbel herumschieben. Bereits vor zwei Jahren hat das EVD seine Büroautomation an IBM ausgelagert. (mh)


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