Bundesrat Hans-Rudolf Merz (Bild) gab gestern die Strategie zur vollständigen Privatisierung der
Swisscom bekannt. Anstatt den bestmöglichen Preis durch den Verkauf der sich in der Hand des Bundes befindlichen Aktien zu erzielen, schlägt der Bundesrat eine art Volksaktie vor. Die Papiere sollen zu "grosszügigen Bedingungen" an private Kleinaktionäre ausgegeben werden. Der geplante Erlös - Details zu Anzahl und Preis der Aktien wurden nicht genannt - soll zur Tilgung von Schulden dienen. Die Voksabstimmung über die Privatisierung der Swisscom soll im März 2007 durchgeführt werden.
Gewerkschaften und Linke sind mit dem Vorschlag des Bundesrates nicht glücklich. Die Swisscom sei bereits in den Händen des Volkes, heisst es. Und die in Deutschland eingeführte Voksaktie der Deutschen Telekom hätte den Kleinanlegern nur Verluste beschert. Für die Gewerkschaft Kommunikation ist klar, dass es nur eine Lösung gibt, nämlich dass der Bund seine Beteiligung an der Swisscom behält. Die Voksaktie erhöhe die Volatilität und stelle die Unabhängigkeit der Swisscom in Frage. (mh)