Was will Swisscom-Schloter (Bild) denn eigentlich? Will er jetzt mit der IT wachsen oder will er die IT schrumpfen? Wie die Handelszeitung heute berichtet, hat
Swisscom IT Services intern offenbar eine Art Personalstopp verfügt. Der Zeitung liegt ein internes Mail vor, das Anfang Mai die Runde beim IT-Dienstleister machte. In diesem Mail mit dem Titel "Umsetzung Personalstopp bei Swisscom IT Services" wird beschrieben, wie bei der Neubesetzung von Feststellen vorzugehen sei: Demnach seien dafür die Visa und Zustimmungen des Head of Divisions und (Anm. der Redaktion: Das "und" ist im Mail offenbar speziell unterstrichen) der Geschäftsleitung nötig.
Zudem habe die Stellenbesetzung grundsätzlich intern zu erfolgen. Vom Markt könne eine Fachperson nur dann rekrutiert werden, wenn die benötigten Skills intern nicht vorhanden seien. Die Handelszeitung deutet das Mail dahingehend, dass man sich bei Swisscom IT Services in der Personal- bzw. Anstellungspolitik gegenwärtig auf "interne Versetzungen" zu beschränken hat.
Zu diesem Mail passt denkbar schlecht eine Aussage von Swisscom-Chef Carsten Schloter, die dieser offenbar im April in der NZZ am Sonntag machte. Dort meinte Schloter nämlich, dass Swisscom vor allem im IT-Geschäft 500 offene Stellen habe, die das Unternehmen trotz grossen Bemühungen nicht besetzen könne. Gegenüber der Handelszeitung rechtfertigt Swisscom-Sprecher Sepp Huber das Mail und auch die Aussage von Schloter in der NZZ am Sonntag: Die Aussage von Schloter habe sich auch auf andere Abteilungen von Swisscom bezogen, nicht nur bei Swisscom IT Services würden nämlich Informatiker gesucht.
Hinzu komme, dass der Titel des fraglichen Mails ungeschickt gewählt worden sei – es gebe nämlich keinen "Personalstopp". Vielmehr handle es sich lediglich um eine "Anpassung des Personalbestands an das moderate Wachstum der Swisscom", so Huber in der Handelszeitung. Wie dem auch sei: Wenn das Wachstum von Swisscom IT Services derart gebremst wird, scheint die Zeit der Riesen-Outsourcing-Deals à la SBB und Tamedia - zumindest vorerst - vorbei zu sein. (bor)