Klauen wie die Raben

12. Dezember 2006

   

Der europäische Einzelhandel hat in diesem Jahr rund 29 Milliarden Euro Verlust durch Warenschwund gemacht. Zu diesem Ergebnis kam das 6. europäische Diebstahlbarometer des Center for Retail Research. Gemessen am Umsatz beträgt die Schwundrate damit 1,24 Prozent.

Im Vergleich mit den anderen 23 Ländern weist die Schweiz mit 0,92 Prozent nach Österreich die zweitniedrigste Schwundrate auf. Der Verlust durch Diebstahl beträgt aber immerhin noch 551'000 Franken (+3,4% gegenüber 2005). Die höchsten Schwundraten gab es in Tschechien, der Slowakei und Ungarn. In Grossbritannien wurde mit 5,8 Millionen Euro Verlust wertmässig am meisten geklaut.


Der grösste Anteil (14,2 Mrd. Euro Schaden) an gestohlener Ware ist auf Langfinger unter der Kundschaft zurückzuführen - von Gelegenheitsdieben bis hin zu organisierten Banden. Doch die Diebe unter den Mitarbeitern mehren sich zum zweiten Mal in Folge: Der Anteil interner Diebstähle ist auf 30,7 Prozent gestiegen. Die unehrlichen Mitarbeiter haben insgesamt einen Schaden von 8,9 Mrd. Euro angerichtet (davon 1,8 Mrd. Euro durch Lieferanten).

Geklaut wird alles, was leicht weiter verkauft werden kann. Neben Bekleidung, Schuhen, Kosmetika oder Spirituosen werden auch zunehmend DVDs, Videospiele und Elektronikartikel entwendet. Noch immer sind nahezu die Hälfte der am meisten diebstahlgefährdeten Produkte nicht gegen Diebstahl geschützt. Auch wenn der Einsatz von elektronischer Artikelüberwachung zugenommen hat und der Einzelhandel 2006 rund 8 Mrd. Euro (+356 Mio. Euro gegenüber 2005) für Sicherheitslösungen ausgegeben hat. (sk)


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