Bangen um C-Connect

Vor knapp drei Wochen gehörten die Leute von C-Connect noch zu den stolzen Gewinnern eines «ITR-Special-Disti-Awards» für gute Bewertungen. Nun steht der Komponentenspezialist vor dem Aus. Die Alternativen: Verkauf oder Schliessung.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2000/20

     

Die britische Mutterfirma des Urdorfer Komponenten-Distributors C-Connect, Datrontech, steckt nicht zum ersten Mal in Schwierigkeiten. Bereits vor ein paar Jahren stand die Gruppe kurz vor der Liquidation. Doch diesmal ist es ernst.
Auf der Homepage des Kingston- und Microsoft-Distis melden sich zwei Konkursverwalter von Deloitte & Touche. Lapidar heisst es, Kaufinteressenten für die Firma, Firmenteile oder das Lager sollen sich unter einer bestimmten Telefonnummer melden.
Mit «Firmenteil» ist unter anderem auch die Schweizer Tochter C-Connect gemeint, die erst vor kurzem noch mit der Notebook-Abteilung von Fujitsu-Siemens einen weiteren gewichtigen Hersteller an Land zog. Der Urdorfer Komponenten-Disti wolle seine Aktivitäten in Richtung Netzwerk und Mobile-Computing ausweiten, hiess es seit diesem Frühjahr immer wieder mal.

«Keine Chance ohne starke Mutter»

Noch sei man operativ, so C-Connect Finanzmann und Geschäftsleiter Martin Scheibli am vergangenen Mittwoch. Doch der wichtigste Lieferant, Kingston, habe die Lieferung am 6.11. aufgrund der Vorgänge in England eingestellt. Scheibli: «Bereits im Oktober sind Verkaufsgespräche geführt worden, bis jetzt erfolglos. Ohne eine starke neue Mutterfirma haben wir keine Chance.»
Gut informierte Leute wissen von Gesprächen mit Actebis zu berichten, die aber erfolglos verlaufen seien. Der Anschluss von C-Connect an Actebis hätte aber auch überrascht, denn die Actebis-Leute haben erst gerade einen grösseren Merger hinter sich.
Dass es schwerfällt, einen Investoren zu finden, kann nicht überraschen, denn der Schweizer Markt ist gerade im Komponentenbereich hoffnungslos überdistribuiert.

Die Branche trauert


Das mögliche Ende von C-Connect hat auf unserer interaktiven Web-Branchenplattform (www.itreseller.ch) starke Reaktionen hervorgerufen. Tenor: «Schade, dass es gerade C-Connect sein muss.» So meint zum Beispiel Pedro Pedrolini, ein Reseller aus Basel: «Wenn ich das Geld hätte, würde ich C-Connect kaufen.»
Das Schicksal von C-Connect dürfte sich in wenigen Tagen entscheiden. (hc)


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