Gestern entschieden die Zürcher Stimmberechtigten über den Bau eines städtischen Glasfasernetzes durch das Elektrizitätswerk (EWZ). Für das Projekt wurde ein Kredit über 200 Mio. Franken gesprochen. 64,9 Prozent stimmten für die Vorlage. Im Vorfeld machten insbesondere die Telekom-Firmen
Cablecom,
Colt und
Swisscom von sich reden, die sich zum Forum Telekom-Netzbetreiber zusammenschlossen und sich mit einer Kampagne aktiv in die Abstimmung einmischten.
Ein Pilotbetrieb wurde bereits früher angesetzt, noch in diesem Jahr sollen nun die Arbeiten am neuen Netz aufgenommen werden. Baugenossenschaften sollen zuerst in den Genuss der blitzschnellen Leitungen kommen. Über die nächsten zehn Jahre werden schliesslich rund 25'000 Firmen an das Netz gehängt und rund die Hälfte aller Stadtzürcher Haushalte.
Das EWZ wird das Netz betreiben, selbst aber keine weiterführenden Dienste anbieten. Telekom- und andere Dienstleistungsfirmen, können die Infrastruktur einkaufen und darauf aufbauend eigene Produkte am Markt anbieten. Für das EWZ soll dieser neue Geschäftsbereich schliesslich eine Rendite von zwischen 6 und 9 Prozent ergeben.
Das Forum Telekom-Netzbetreiber zeigte sich ob des Entscheids nicht überrascht und erklärte den Ausgang mit der geschlossenen politischen Front. Abgesehen von der SVP waren alle Parteien dafür. Nun wird in anderen Städten, etwa in Basel und Genf, darüber spekuliert, dass das Zürcher Beispiel auch andernorts Schule machen könnte. (map)