Der im Rechtsstreit um angebliche Industriespionage bei
Oracle zuständige Richter Martin Jenkins hat den Prozessbeginn in San Francisco auf den 9. Februar 2009 festgelegt. Zuvor forderte er den Angeklagten
SAP und den Kläger Oracle dazu auf, zu Beginn des kommenden Jahres Verhandlungen aufzunehmen und für eine gütliche Einigung einzutreten.
Die beiden Streithähne haben nun bis zum Juli nächsten Jahres Zeit, um Beweise zur Stärkung der jeweiligen Position zu sammeln. Dafür dürfen die Firmen je 20 Zeugen der Gegenpartei befragen und maximal 150 Dokumente anfordern. Der Richter beschloss zudem, dass sich Oracle auf der Suche nach Beweisen nicht auf die SAP-Tochter Tomorrow Now (diese Firma hat die Spionagevorwürfe zu verantworten) beschränken muss, sondern auch Angestellte von SAP befragen darf.
SAP weist die Spionagevorwürfe klar zurück. Tomorrow Now habe zwar unerlaubterweise auf Oracle-Datenbanken zugegriffen und Dokumente in "unangemessener Weise" heruntergeladen, für Oracle sei daraus aber kein Schaden entstanden. SAP-Chef Henning Kagermann ist daher überzeugt, dass die Rückstellungen von 10 Mio. Euro für den möglichen Prozess ausreichen sollten. (mag)