Novartis lagert an BT aus

29. Oktober 2007

   

Der Pharmakonzern Novartis lagert seine weltweite IT und die Telefonie an British Telecom (BT) aus. Dies meldete gestern die Sonntagszeitung. Ein Novartis-Sprecher bestätigte gegenüber dem Blatt, dass BT den Support der globalen IT-Infrastruktur übernehme. BT muss sich in dem Deal mit dem Pharmariesen äusserst bedeckt halten und bestätigte gegenüber IT Reseller nur gerade, dass man mit Novartis einen Vertrag für Managed Services über rund 500 Mio. Dollar abgeschlossen habe, der über sieben Jahre laufe und Novartis-Organisationen in 95 Ländern umfasse.

Insgesamt seien weltweit hunderte von IT-Mitarbeitenden betroffen, die zu BT wechseln. Der Sonntagszeitung zufolge sollen in dem Geschäft zwischen BT und Novartis aber auch jeweils lokale Anbieter eingebunden werden, wo BT keine eigene Netze unterhält. In der Schweiz "brauche BT Swisscom", so die Sonntagszeitung. Dies wiederum dürfte so nicht ganz stimmen. Bei Novartis, ebenso wie bei anderen Verträgen könnte genauso gut Colt oder Sunrise zum Zug kommen.


Ob nun Swisscom oder ein anderer in der Schweiz tätiger Carrier hierzulande bei Novartis mit BT zusammenarbeitet, ist also noch nicht entschieden. Klar ist hingegen, dass es BT in den letzten Jahren geschafft hat, vom reinen Telco-Anbieter zum IT-Outsourcer zu mausern. Denn durch die zunehmende Konvergenz von IT und Telefonie hat BT allein durch die schiere Grösse der eigenen Netze bei weltweit tätigen Kunden einen grossen Argumentationsvorteil. BT Global Services wächst denn auch mit acht Prozent jährlich doppelt so schnell wie der gesamte BT-Konzern.

In der Schweiz machte BT im Geschäftsjahr 2006/2007 rund 300 Mio. Franken Umsatz und wird die Anzahl Mitarbeitenden bis Ende Jahr von 160 auf 200 erhöhen. BT-Schweiz-Chef Adrian Schlund sagt: "Wir gewinnen heute praktisch jeden Deal, bei dem wir mitofferieren." Schlund kann dieses Jahr bereits einen Auftragseingang von 2,5 Mrd. Franken vorweisen.

BT-Kunden sind neben Novartis unter anderem so illustre Namen wie Credit Suisse, Nestlé, UBS, Reuters, Mettler Toledo, Unilever oder Von Roll. Da es sich fast immer um internationale Deals handelt, ist es meist nicht Swisscom (oder Swisscom IT Services), gegen die BT antritt. Konkurrenten in diesem Bereich sind vielmehr Mega-Outsourcer wie IBM Global Services, EDS, CSC oder Accenture. Nur dass letztere eben nicht über eigene Datennetze verfügen. (mh)


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