"Wir sind auf dem besten Weg erneut ein Rekordjahr für Bechtle zu verbuchen", sagte Ralf Klenk (Bild), Vorstandsvorsitzender von Bechtle, an einer Telefonkonferenz von heute morgen. Bechtle konnte im dritten Quartal den Umsatz um 22 Prozent auf 342,8 Mio. Euro steigern. Das sei laut Klenk der höchste Anstieg in einem Quartal. Der Gewinn vor Steuern (EBT) kletterte um 38 Prozent auf 17,1 Mio. Euro. Die EBT-Marge wuchs damit von 4,4 Prozent im vergleichbaren Vorjahresquartal auf 5 Prozent.
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres setzte Bechtle 974,3 Mio. Euro um, was einem Plus von 14 Prozent entspricht. Der Vorsteuergewinn wuchs um 48 Prozent auf 39,5 Mio. Euro (Marge 4,1 Prozent). Für das Gesamtjahr wurde die Prognose zum dritten Mal von ursprünglich 48 auf nun 58 Mio. Euro angehoben. "Wir sind mit dem Geschäftsverlauf der ersten neun Monate sehr zufrieden, der Umsatz liegt deutlich über der Entwicklung des Gesamtmarkts", sagt Klenk. "Es ist uns aber auch klar, dass solche guten Ergebnisse wie im dritten Quartal nicht beliebig wiederholbar sind", so Klenk.
Als Gründe für das gute Ergebnis nannte Klenk die gute konjunkturelle Entwicklung in Deutschland, die für einen Aufschwung sorgte und die äusserst investitionsfreudige klassische Mittelschicht sowie die erfolgreichen strukturellen und organisatorischen Massnahmen der letzen beiden Jahre.
Im Bereich E-Commerce wurde das Vertriebsteam an den Standorten in Deutschland, Österreich und er Schweiz ausgebaut. Die Internationalisierung in diesem Bereich sei in vollem Gange. In Kürze wird die Schweizer Bechtle-Tochter ARP in Grossbritannien an den Start gehen, in den Niederlanden und Frankreich ist ARP bereits am Markt.
Für die IT-Systemhäuser waren allerdings Kosteneinsparungen angesagt. Im vergangenen Jahr wurden unprofitable Standorte dicht gemacht. "Der Gesamt-Konzern muss an erster Stelle stehen. Unsere Entscheidungen waren richtig", sagt Klenk. Auf Bereiche aufgeteilt konnte die Sparte E-Commerce im dritten Quartal beim Umsatz (117,4 Mio. Euro) um 26 Prozent, die Systemhaus-Sparte um 20 Prozent (225,5 Mio. Euro) zulegen.
Bechtle Schweiz sei sowohl im Bereich E-Commerce als auch im Systemhaus-Geschäft profitabel. Genaue Zahlen zum Gewinn wollte Klenk allerdings nicht nennen. Im September letzten Jahres wurde eine grundlegende Neuausrichtung eingeleitet (IT Reseller berichtete), die weitgehend abgeschlossen sei, so Klenk. Die Schweizer Systemhäuser erreichten ein organisches Umsatzwachstum von 2 Prozent (6,5 Prozent wechselkursbereinigt). Das Umsatzwachstum im E-Commerce-Bereich liege irgendwo zwischen 8 und 10 Prozent. Die Mitarbeiterzahl von Bechtle Schweiz (beide Bereiche zusammengenommen) liegt derzeit bei rund 900. (sk)