Dollarschwäche, Finanzkrise und Startschwierigkeiten mit der neuen Mittelstandslösung "Business By Design" zum Trotz hält
SAP Co-CEO Henning Kagermann (Bild) an der Prognose für das laufende Jahr fest. Zwar bezeichnete er anlässlich einer Pressekonferenz an der diesjährigen Kundenkonferenz
Sapphire in Berlin den amerikanischen Markt als "schwierig", allerdings habe man im Gegensatz zur Konkurrenz den Vorteil, in Europa und Asien in sehr starken Märkten aktiv zu sein. "SAP befindet sich weiter auf Wachstumskurs", so Kagermann, worauf Co-Vorstand Leo Apotheker zur Bestätigung einige neue Vertragsabschlüsse bekannt gibt, beispielsweise das mit dem Autobauer Daimler-Benz unterzeichnete "Global Enterprise Agreement", in dessen Rahmen die Zahl der SAP-Anwender von derzeit 65'000 auf nunmehr 100'000 steigen wird.
"Wir sind für die Zukunft gerüstet", gibt sich Kagermann selbstbewusst. Die Kundenzahl wachse in allen Geschäftsbereichen. Insbesondere mit By Design habe man grosse Ambitionen. So sollen die Betriebskosten bis zur endgültigen Markteinführung massiv gesenkt werden, um die Attraktivität des Angebots weiter zu steigern. "Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir möglichst viele Funktionen automatisieren", sagt Kagermann. Die Investitionen in das neue Produkt würden nicht reduziert, sondern wie zu Beginn geplant getätigt, ergänzt Apotheker. Man habe zu Jahresbeginn gedacht, die Markteinführung beschleunigen zu können, was man nun wieder aufgegeben habe. Im Gegensatz zu vergleichbaren Konkurrenzprodukten handle es sich bei By Design nicht um eine Teillösung, sondern um eine end-to-end Business-Suite. "SAP bietet damit ein absolut unvergleichliches Produkt an", so Apotheker.
Im Zentrum der Keynote vor rund 9000 Besuchern in der Berliner Messe – die im letzten Moment quasi per Notverordnung noch aus den meterlangen Schlangen vor den Registrierungsschaltern in die Halle geschleust wurden – stand jedoch die Integration der Business-Objects-Produkte in SAPs ERP-Suite. Mit wenigen Handgriffen lassen sich Daten auswerten, verknüpfen und die Auswirkungen von Veränderungen feststellen. Bis zum Jahresende, so Apotheker, soll die Integration des Business-Intelligence-Spezialisten abgeschlossen sein. (Markus Gross, Berlin)