Rachegelüste im Siemens-Aufsichtsrat

30. Juli 2008

     

Der Siemens-Aufsichtsrat hat sich zu einer Anklage der ehemaligen Konzernchefs und weitere Top-Manager durchgerungen. Im Kampf gegen die Korruptionsvorwürfe werden die ehemaligen Konzernchefs Heinrich von Pierer (Bild links) und Klaus Kleinfeld (Bild rechts) sowie weitere acht frühere Mitglieder des Top-Managements für Schadenersatz angeklagt. Sie müssen sich dem Vorwurf wegen verletzter Organisations- und Aufsichtsplichten stellen, die in Zusammenhang mit der Bestechungsaffäre von 2003 bis 2006 stehen.

Ausserdem werden vom Aufsichtsrat zwei frühere Zentralvorstände für Schadenersatz angeklagt, weil sie die Arbeitnehmerorganisation AUB verdeckt finanziert hätten. Gegen den Ex-Siemens-Vorstand Johannes Feldmayer und den AUB-Vorsitzenden Wilhelm Schelsky hat die Staatsanwaltschaft München bereits im Juli wegen Untreue und Steuerhinterziehung erhoben.


Der Fall Siemens ist beispielslos. Das einstige deutsche Vorzeigeunternehmen hat bis Mitte 2008 rund 2 Mrd. Euro für Bussgelder, Untersuchungen und Steuernachzahlungen ausgegeben. Am Montag wurde der erste Schuldspruch gegen einen ehemaligen Manager gefällt und weitere Anklagen könnten noch dazukommen. (mro)


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