IBMs Hunger ist noch nicht gestillt

6. August 2008

     

Obwohl noch mit der Integration zweier Übernahmen beschäftigt, denkt IBM-Finanzchef Jesse Greene bereits laut über weitere nach. Laut der aktuellen Ausgabe der "Börsen-Zeitung" sucht IBM nach Anbietern von Produkten und Dienstleistungen, die andere nicht bereitstellen können, IBM mit ihrer Infrastruktur aber schnell weltweit verteilen könnte. Greene sagte, insbesondere die Softwarebranche sei stark zersplittert und würde dadurch eine Menge Gelegenheiten bieten.

IBMs Übernahmefieber scheint momentan unstillbar. Im November wurde der bisher grösste Zukauf in der Unternehmensgeschichte getätigt: Das kanadische Software-Haus Cognos kostete fünf Mia. Dollar. Nur fünf Monate zuvor blätterte IBM 750 Mio. Dollar für den Schwedischen Software-Hersteller Telelogic hin.


Neu will IBM zudem laut eigenen Angaben ab 2009 Microsoft-freie Desktop-Rechner für Unternehmen anbieten, auf denen ein spezielles Linux-OS läuft. Möglich machen soll das eine Kooperation mit den drei Firmen Novell, Canonical und Red Hat, wie man an der LinuxWorld Expo mitteilte.

Konkret wird man die IBM Open Collaboration Client Solution (OCCS) mit den drei Linux-Distributionen der anderen zu einem einzigen Gesamtpaket kombinieren und das dann mit Partnern gleich vorinstalliert auf PCs anbieten. Allerdings sind die Open-Source-Computer nur für Unternehmen geplant, nicht für Privatkunden.

Der Grund warum sich Big Blue verstärkt Linux zuwendet: Man sieht darin grosse Marktchancen, zum Beispiel in Schulen, im öffentlichen Sektor oder bei Banken, unter anderem weil der Preis der Rechner nur ungefähr halb so hoch sein soll wie bei einem MS-Konkurrenz-Produkt. (cdb/IW)


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