St. Gallen bekämpft Swisscom-Glasfaser-Monopol

15. August 2008

   

Voraussichtlich wird die Stimmbevölkerung der Stadt St. Gallen im kommenden Jahr über den Bau eines Glasfasernetzes abstimmen. Innerhalb von zehn Jahren wollen die Stadtwerke sämtliche Haushalte und Geschäfte der Stadt ans Glasfasernetz anschliessen und dieses dann zum Selbstkostenpreis an interessierte Anbieter vermieten. Wie das "St. Galler Tagblatt" schreibt, sollen zwischen 50 und 100 Millionen Franken sollen dafür aufgewendet werden, ein Pilotprojekt ist bereits im Gang.

Da der Ex-Monopolist Swisscom ebenfalls Milliarden in das eigene nationale Glasfaserprojekt pumpen will, kommt es zu Reibereien. St. Gallen will mit dem Projekt eine erneute Monopolstellung, wie sie Swisscom bis zum letzten Jahr noch bei den Kupferanschlüssen innehatte, verhindern. Dazu hat sich die Stadt mit sechs Schweizer Stromversorgen zum Verbund Openaxs zusammengeschlossen. Mit von der Partie sind auch die Industriellen Betriebe Basel und das Stadtwerk Winterthur. Im Juli hatte auch Sunrise seine Mitarbeit angekündigt.


Währenddessen gibt man sich bei Swisscom skeptisch. Wenn lediglich die Stadtwerke ein Glasfasernetz bauen würden, gefährde dies die Qualität des Netzes, da alle Mitbewerber vom gleichen Netz abhängig seien. Der Telco plane dagegen, vier Leitungen je Haushalt zu verlegen und diese an andere Anbieter zu verkaufen. Nur so, ist Swisscom überzeugt, könne der Wettbewerb tatsächlich spielen. Eine Zusammenarbeit mit den Stadtwerken hält man zwar für wünschenswert, man wolle aber am eigenen Projekt festhalten. (mag)


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