Der Sony-Chef Howard Stringer (Bild) ist unzufrieden mit dem bestehenden Joint-venture mit
Ericsson. In der Zeitung "Die Welt" sagt er, man prüfe die Zukunft des gemeinsamen Unternehmens. "Wir müssen wieder so zusammenarbeiten wie vor zwei Jahren. Oder das Joint-venture muss eine eigene Lösung finden."
Man versuche ständig zusammen mit Ericsson den Erfolg zu verbessern. Am wichtigsten sei es, schlagkräftig zu sein. In einem Joint-venture sei aber genau das schwierig. Einen Partner herauszukaufen sei aber nie einfach, sagte er in Anspielung auf die Tatsache, dass
Sony kürzlich entschieden hatte, aus dem Joint-venture mit der Bertelsmann-Gruppe (Sony BMG) Bertelsmann wieder herauszukaufen.
Sowohl bei Sony als auch bei
Sony Ericsson ist der Gewinn seit längerem rückläufig. Im weltweiten Handy-Markt haben neben Marktführer
Nokia vor allem
Samsung und LG markant wachsen können. Sony Ericsson lag letztes Jahr laut Gartner in der Weltrangliste mit 8,8 Prozent Marktanteil auf Platz 4. Vor rund einem Jahr wurde der CEO des gemeinsamen Unternehmens mit den Schweden durch einen Japaner ersetzt.
KommentarZur Zweckehe zwischen Sony und Ericsson kam es, weil es den Schweden nicht gelang, sich mit den Mobiltelefonen am Markt durchzusetzen und Sony als Erfinder des Walkmans die Zeichen der Zeit nicht erkannt und das Musik-Player-Geschäft komplett verschlafen hatte. Vielleicht plant Stringer bereits den Ausstieg aus einem Markt, in dem Nokia dominiert und Samsung und LG ebenfalls mit anhaltendem Wachstum glänzen, der in den Schwellenländern von Chinesen beherrscht wird und in dem
Apple, dem Sony den Markt der portablen Musikgeräte sehenden Auges überlassen hatte, in Zukunft eine wichtige Rolle im Handymarkt spielen dürfte.
(Markus Häfliger)