Der Schweizer Hotelierverband Hotelleriesuisse, der Branchenverband Gastrosuisse sowie der TV-Fachhandel haben sich am Dienstag zu einer Interessengemeinschaft (IG) zusammengeschlossen und sich hinter die Motion von Simonetta Sommaruga gestellt. Die Konsumentenschützerin und Ständerätin fordert, dass die Verschlüsselung von freien Kanälen im Grundangebot des Digitalfernsehens verboten wird.
Sollte das Angebot dennoch verschlüsselt werden, so müsse zumindest der Empfang mit allen angebotenen Geräten möglich sein. Momentan ist dieser nur mit den Set-Top-Boxen des entsprechenden Anbieters möglich. Die Verschlüsselungsgegner argumentieren weiter, dass digitale Programme von modernen Fernsehgeräten bereits ohne Zusatzgerät empfangbar seien, Set-Top-Boxen also überflüssig sind.
Der Ständerat hatte den Vorstoss in der letzten Herbstsession gegen den Willen des Bundesrates mit 24 zu neun Stimmen unterstützt. Die vorberatende Nationalratskommission empfiehlt ihrem Rat die Ablehnung. Die Motion soll in der Grossen Kammer am 29. September zum Thema werden.
Auch die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) hat eine Online-Petition gegen das Set-Top-Boxen-Monopol der Kabelnetzanbieter lanciert. Bis Mitte Mai haben rund 12'000 Personen die Petition unterzeichnet. Ausserdem fordert die SKS die Kabelnetzbetreiber auf, die Probleme mit den Empfangsboxen schneller zu beheben. (IW)