Conficker frisst sich durch die deutsche Bundeswehr

16. Februar 2009

     

Der seit Ende 2008 wütende Wurm mit dem Namen "Conficker" ist nun auch auf den Systemen der deutschen Bundeswehr aufgetaucht. Wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums gegenüber der ARD bestätigte, habe man seit Donnerstag eine sprunghaft gestiegene Anzahl befallener Rechner registriert. Nur einen Tag zuvor sprach man noch von "lediglich drei befallenen Maschinen." Das ist vor allem deshalb peinlich, weil die Sicherheitslücke, über die der Datenschädling neue Rechner infizieren kann, schon seit Oktober 2008 bekannt ist. Microsoft hat die Lücke zudem längst mit einer Softwareaktualisierung geschlossen.

Der Name des Wurmes "Conficker" setzt sich aus zwei Wörtern zusammen. "Con" steht für Konfigurationen und "Ficker" für das Chaos, welches er in ihnen anstellt. So blockiert er beispielsweise automatische Software-Updates, verlangsamt das Lan und verunmöglicht den Zugriff auf Websites von Antiviren-Herstellern. Zudem versucht der Wurm, Administrator-Passworte zu knacken und öffnet eine zusätzliche Hintertür, über die befallene PCs zentral ferngesteuert werden können. Auch jegliche Vorgänge auf dem Rechner kann der Wurm abhören, protokollieren und verschicken. Anti-Viren-Hersteller schätzen seine Verbreitung auf mittlerweile mehr als 15 Million Maschinen weltweit. Das ist der vermutlich schwerste Angriff eines einzelnen Wurms seit Jahren.


Microsoft hat in der Zwischenzeit ein Kopfgeld in der Höhe von 250'000 Dollar ausgeschrieben. Hinweise, die zum Urheber des Schädlings führen, sollen also fürstlich belohnt werden. Experten vermuten hinter dem Angriff ein professionell organisiertes Verbrechernetzwerk. (cdb)


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