Nach monatelangen Spekulationen hat
Intel am 30. März die ersten Serverprozessoren auf Basis der "Nehalem"-Architektur offiziell vorgestellt. Bisher unter dem Codenamen "Nehalem EP" bekannt, wird die neue Server-CPU nun unter dem Namen Xeon 5500 verkauft. Die Quad-Core-Chips sind mit einem integrierten "Quickpath"-Speichercontroller ausgestattet und bieten laut Hersteller bei hoher Energieeffizienz je nach Anwendung die doppelte oder sogar mehrfache Leistung des Vorgängers "Harpertown".
Für Intel ist der Xeon 5500 im Serververbereich die wichtigste Ankündigung seit dem Pentium Pro. Senior Vice President Pat Gelsinger meint: "Der Xeon 5500 ist ein technisches Wunder - der spektakulärste Prozessor, den die Industrie jemals gesehen hat."
Gleichzeitig mit der Einführung des Xeon 5500 haben praktisch alle Hersteller neue Servermodelle angekündigt, die mit der neuen CPU und auch mit passender Managementsoftware ausgestattet sind. Dazu gehören
Dell,
Fujitsu Siemens,
HP,
IBM,
Lenovo und
Sun Microsystems. Auch das kürzlich von
Cisco angekündigte Unified Computing System, dessen genaue Spezifikationen nach wie vor nicht bekannt sind, soll mit dem Nehalem-Xeon arbeiten.
Besonders wichtig scheint die neue Xeon-Generation für HP zu sein. Der Branchenriese hat mit der Proliant-G6-Linie gleich elf Xeon-5500-basierte Servermodelle in allen Formfaktoren vom Tower über Rackmount-Einheiten bis zum Blade angekündigt. Es handle sich um die umfangreichste Proliant-Ankündigung aller Zeiten. Erstmals liefert HP zudem die Management-Software bei der gesamten Produktlinie mit: Mit der Insight Control Management Console lassen sich die Server vor Ort oder per Fernzugriff überwachen und steuern. Auch der Energieeffizienz widmet HP besonderes Augenmerk: Die neuen Modelle sind mit verschiedenen Sensoren ausgerüstet und regeln die Leistung und damit den Stromverbrauch von Systemkomponenten wie Ventilatoren, Speicher und I/O-Verarbeitung je nach der gerade anliegenden Last.
Auch für die Schweizer HP-Niederlassung handelt es sich um eine bedeutende Ankündigung, wie Paul Schaffner, Business Unit Manger x86 Server, festhält: "Die neue G6-Plattform trägt den aktuellen Bedürfnissen zur Senkung der Betriebskosten bei gleichzeitiger Steigerung der Produktivität im Rechenzentrum Rechnung. Dies ist möglich dank spezieller Komponenten zur Erhöhung der Energieeffizienz und höhere Auslastung mittels Virtualisierung - beides sind bei Schweizer Kunden ganz besonders stark nachgefragte Eigenschaften." Schaffner sieht mit der G6-Linie insbesondere für die weitere Verbreitung der Virtualisierung ein grosses Potential, obwohl virtualisierte Server hierzulande schon stark vertreten seien. (ubi)