15 Jahre Swico: Alles gut aber zu wenig Handy-Recycling

1. April 2009

     

Swico Recycling hat letztes Jahr 500'753 Tonnen ausgediente Elektro- und Elektronikgeräte aus den Bereichen Informatik, Unterhaltungselektronik, Telekommunikation, Büro, Dentalhandel sowie Mess- und Medizinaltechnik gesammelt. Wie Geschäftsführer Paul Brändli an der Jahresmedienkonferenz erklärte, sei das ein Wachstum von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auf 220'665 Paletten verpackt würde der gesammelte Elektroschrott des vergangenen Jahres die Fläche von 33 Fussballfeldern belegen.

Am meisten zugenommen hat das Recycling von LCD (+ 97,8%) und Laptops (+62,7%). Bei den LCD ist die Steigerung vor allem auf die Ablösung der ersten Generationen von Flachbildschirmen zurückzuführen, aber auch auf die gestiegene Nachfrage nach HD-Ready-Fernsehgeräten. Laptops ersetzen immer öfter den Desktop. Von jährlich 1,72 Mio. verkauften PC gelangen 85 Prozent zu den Abgabestellen.

Etwas weniger erfreulich sieht die Wiederverwertungs-Bilanz bei Handys aus. Von jährlich 2,8 Millionen verkauften Geräten kommen nur gerade 15 Prozent zurück. Nur ein kleiner Teil davon werde an Freunde und Familie weitergegeben oder privat verkauft, der Rest landet in der Schublade, so Geschäftsführer Brändli. Das seien 8 Millionen Geräte oder 1000 Tonnen nicht recycelte Wertstoffe.


Das Problem sieht Swico vor allem bei der Unwissenheit der Konsumenten: "Etwa 40 Prozent des Materials lassen sich wieder verwerten, 50 Prozent können verbrannt und als Energiequelle genutzt und 10 Prozent müssen als Schadstoffe speziell entsorgt werden", sagt Geschäftsleiter Brändli. Man will deshalb die Öffentlichkeit dieses Jahr für das Thema mehr sensibilisieren. Dazu stehen am 15. Und 16. Mai in vielen Gemeinden spezielle Handy-Sammelbehälter bereit. Zudem erarbeite man zusammen mit der Stiftung Praktischer Umweltschutz ein Unterrichtsdossier, das ab dem kommenden Schuljahr angeboten wird. Damit sollen bereits Kinder und Jugendliche für das Recycling sensibilisiert werden.

Swico Recycling hat in seiner 15-jährigen Geschichte wurden insgesamt rund 350'000 Tonnen Material gesammelt, verwertet und in den Produktkreislauf zurückgeführt. Die Rücklaufquote sei mit 85 Prozent im Vergleich zum Ausland sehr hoch. In Zukunft soll die Rücklaufqueote auf 95 Prozent gesteigert werden. Heute werden beinahe 15 mal soviele Geräte rezykliert wie vor 15 Jahren, die Gesamtkosten pro Kilogramm entsorgtes Material haben sich allerdings halbiert.

Heute können Elektronikaltgeräte in 6000 Geschäften und an 500 öffentlichen Sammelstellen kostenlos zurückgeben werden, die Zahl der Konventionsunterzeichner ist von anfangs 30 auf 630 gestiegen. Auch deshalb gebe es hierzulande keine Gerätedeponien in den Wäldern, so wie es selbst im nahen Ausland immer wieder mal vorkommt. (cdb)


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