Die Bündner Kantonalbank GKB hat für ihre US-Kunden das E-Banking gesperrt. Dabei handle es sich um eine Vorsichtsmassnahme, um nicht ins Visier der US-Justiz zu gelangen. Dies berichtet "Die Südostschweiz". Laut GKB-Geschäftsleitungsmitglied Thomas Roth (Bild) seien von der Massnahme "eine Handvoll Kunden" mit Wohnsitz und Steuerpflicht in den USA betroffen. Wer sich hingegen nur aus Reisezwecken in den Staaten aufhält, kann das E-Banking-Angebot weiterhin nutzen.
Die US-Kunden müssen ihre Zahlungsaufträge nun per Briefpost übermitteln. Damit will man das Risiko ausschliessen, dass die amerikanische Justiz auf die Bank Einfluss ausübe, weil mit E-Banking Bankgeschäfte wie Zahlungen oder Aktienkäufe auf US-Territorium ausgelöst werden können. Die GKB ist nicht im Besitz einer US-Banklizenz.
Auch weitere Schweizer Banken lassen diesbezüglich Vorsicht walten, wie der Online-Newsdienst Moneycab in einer Umfrage feststellte. So will sich die Berner Kantonalbank BEKB eventuell ganz aus dem US-Geschäft zurückziehen. Die rund 2000 bestehende BEKB-Kunden haben ihren Wohnsitz in den USA. Diese Beziehungen würden momentan überprüft und unter Umständen aufgelöst. Neue US-Kunden würden keine mehr aufgenommen. Auch die Raiffeisen-Banken würden auf dem US-Markt äusserst vorsichtig agieren. (cdb)