Die trendige Werbung für James, den digitalen Bulter kennt jedes Kind. Die Präsenz von Starseed Enterprises erstem Produkt ist enorm, landesweit laufen TV-Spots, Printwerbung und an fast jeder zweiten Bus- oder Tramhaltestelle in den Grossstädten hängen Plakate, die fragen: «James – what’s going on?».
Aber obwohl Starseed mit der zeitgemäss gehaltenen Werbekampagne eine breite ‘Brand Awareness‘ für James erreicht hat, wissen nur wenige im Lande, wozu dieser James eigentlich gut sein soll.
«Das stimmt», gibt Starseed-COO Andreas Heller gegenüber IT Reseller zu, «die Werbekampagne ist nicht erklärend. Der Entscheid, diese Art von Werbung zu wählen, wurde aber nunmal gefällt. Schliesslich wusste niemand, wie man den Markt anpacken soll, da ein vergleichbares Produkt bisher nicht beworben wurde. Man hätte auch von Anfang an erklärender vorgehen können, aber das hätte für den Konsumenten auch zu trocken wirken können.»
Mehr Engagement im Retail
Heller gibt auch zu, dass bisher nur etwa 1000 Stück von James verkauft wurden. Der Fachhandel sei noch mehr enttäuscht gewesen als Starseed selbst. Dennoch: «Wir waren angenehm überrascht, dass der Retail nach wie vor an unser Produkt glaubt. Man lässt uns prominent im Laden.» Heller betont, dass jetzt eine POS (Point of Sales) -Kampagne folgt.
Dem Retail stünden jetzt grossformatige Displays und eine CD Rom zur Verfügung, die das Produkt erklärt. Weiter soll das Verkaufspersonal auf James geschult werden. IT Reseller hat bei Media Markt nachgefragt und von CEO Guido Renggli erfahren, dass am Verkauf von James festgehalten werden soll. (s. Kasten).
Interesse aus Industrie, Dienstleistungs-Branche
Dennoch fragt sich, wie lange Starseed noch existieren kann, wenn kaum Umsatz gemacht wird. Heller gibt sich zuversichtlich: «Wir haben einen Finanzplan und genügend Geld für die nächsten vier bis fünf Monate. Danach ist es sehr realistisch, dass wir vom eigenen Umsatz leben können.» Starseed wolle es nicht bei der einen Version von James belassen, denn auch aufgrund der Werbekampagne hätten sich neue Perspektiven ausserhalb des Consumer-Bereichs eröffnet. Heller: «Wir haben Anfragen aus verschiedenen Industriezweigen.
Einerseits sind da Versicherungen und die Sicherheitsbranche, die grosse Komplexe überwachen wollen. Auch für den KMU-Markt kann James eine Alternative zu teuren Sicherheitssystemen sein. Der jetzige James wird ein Grundbaustein sein, neue Produkte werden custom-made‘ entwickelt.» Weiter sei man laut Heller im Gespräch mit grossen
Telekommunikations-Unternehmen, die nach neuen Features für ihre Kunden suchen. Mittels James könnten dannzumal Telefonie-Kunden auf dem Portal ihrer Telco die eigene Stube überwachen und sich vergewissern, ob ihre Katze das Whiskas, das es kaufen würde, auch tatsächlich gefressen hat. Namen konnte Heller allerdings noch keine nennen. (mh)
«Wir glaGuido Renggli, CEO Mediamarkt Schweiz, bestätigt gegenüber IT Reseller, dass man an James glaubt und das Produkt im Sortiment weitergeführt werden soll.
IT Reseller: Die Absatzzahlen von James sind mager. Geben Sie James noch eine Chance?
Guido Renggli: «Ja, wir geben James eine Chance, weil wir das Produkt für eine gute Idee halten. Es stimmt, dass der Absatz dürftig ist. Aber wir halten an James fest, weil ein solches Produkt einfach etwas Zeit braucht, bis es sich verkauft.»
ITR: Ist der Preis nicht etwas zu hoch dafür, was James eigentlich bietet?
GR: «Ich finde auch, dass der Preis für den Konsumenten etwas hoch ist. Auch hat das Produkt noch viel zu viele Kabel. Aber mit dem Einzug der Bluetooth-Technologie wird sich auch das ändern und somit auch James attraktiver für den Kunden.»
ITR: Laut Starseed soll es eine CD Rom für den Retail-Auftritt geben und das Personal besser geschult werden.
GR: «Das ist auch absolut notwendig. Was aber die einzelnen Märkte für Aktivitäten planen, weiss ich nicht im Detail.»
ITR: Wie lange geben Sie James noch Zeit, sich zu beweisen?
GR: «Solange der Trend positiv ist, behalten wir ein Produkt drin. Wir geben James sicher noch mindestens bis Mitte Jahr Zeit, ausser die Abverkäufe fallen total zusammen. Jeder Markt kann selbst entscheiden, ober er ein Produkt im Laden halten will.»
ITR: Heisst das, dass es schon im nächsten Monat in einem Media Markt James noch zu kaufen gibt, in einem anderen vielleicht schon nicht mehr?
GR: «Ja, das ist grundsätzlich möglich, da wir auf die regionalen Bedürfnisse Rücksicht nehmen.»
(Interview mh)uben an James»