In den ersten drei Monaten 2010 hat die Wirtschaftsentwicklung der Schweizer ICT-Branche erneut deutlich angezogen. Sie liegt erheblich über dem Niveau des Vorjahresquartals. Dies teilt der Branchenverband Swico als Hauptergebnis seines aktuellen „Trendbarometers" mit. Sowohl die Auftragseingänge als auch der Umsatz und das Investitionsvolumen nehmen demnach deutlich zu. Rund die Hälfte der befragten Unternehmen erwarten im nächsten Quartal ein markantes Wachstum von mindestens fünf Prozent. Die ICT-Firmen verzeichnen deshalb auch eine spürbare Zunahme an neuen Arbeitsplätzen und suchen verstärkt nach neuen Mitarbeitern.
Der erwartete Umsatz liegt deutlich höher als in der Vorjahresperiode. Der Rückgang der Preise und der Bruttomargen soll sich laut der Umfrage im zweiten Quartal gegenüber dem ersten Quartal reduzieren, ebenso allerdings der Rückgang der Betriebskosten. Einzig das Segment Imaging/Printing/Finishing erwartet ein schwieriges Q2. Interessant: Unternehmen mit 250 und mehr Mitarbeitern erwarten seltener eine Umsatzsteigerung als kleinere Firmen – die grösseren Unternehmen sehen aber häufiger einen Rückgang des Preisniveaus und planen, die Betriebskosten zu senken.
Laut dem Swico gilt der Stand der ICT-Wirtschaft allgemein als Frühindikator der gesamten Wirtschaftsentwicklung in der Schweiz. Das Trendbarometer, das in der ICT-Branche ein Wachstum von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal anzeigt, stütze somit auch die von der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) vorgelegten Prognosen, wonach das Bruttoinlandprodukt dieses Jahr 1,7 und das nächste Jahr um 2,2 Prozent wächst.
Als grösste Herausforderungen in den nächsten sechs Monaten nennt das Trendbarometer unter anderem Folgendes:
Die knappen Margen führen zu einem Rentabilitätsdruck im Bereich Consumer Electronics.
Preiszerfall und sinkende Margen sind auch im Segment Printing/Imaging eine zentrale Herausforderung.
IT-Service-Anbieter spüren den verschärften Wettbewerb, der oft über den Preis geführt wird.
Die dominierende Herausforderung in der Softwarebranche ist die Rekrutierung von Fachkräften und Know-how für neue Technologien.
Bei Consulting-Firmen steht neu die Kundenakquisition im Zentrum.
IT- und Technologieanbieter müssen Markttrends identifizieren und trotz strikter Kostenkontrolle geeignete Mitarbeiter finden und auch halten.
Das Trendbarometer basiert auf 215 Bewertungen, die per Online-Interview im Februar und März 2010 erhoben wurden.