Rekordumsätze hier, bestes Ergebnis der Unternehmensgeschichte dort. Die abgelaufene Quartalszahlensaison präsentierte sich von der besten Seite.
Hardware-Zahlen auf Kurs
Bei den grossen Hardware-Herstellern erwies sich das abgelaufene Quartal als eigentliche Goldgrube. Hüben wie drüben wurden die Prognosen getoppt.
- Mit einem Quartalsgewinn von über 4,3 Milliarden Dollar bei einem Umsatz 20,4 Milliarden lieferte
Apple ein Ergebnis, das die Erwartungen deutlich übertraf. Dennoch zeigten sich die Marktbeobachter enttäuscht, da man im Schnitt mit 5 Millionen verkauften iPads rechnete, deutlich mehr als die 4,2 Millionen, die tatsächlich über den Ladentisch gingen.
- Auch bei
Cisco sorgten die Ergebnisse nicht nur für Begeisterung: Die Börsianer zeigten sich weniger erfreut vom zurückhaltenden Ausblick: CEO John Chambers warnte vor einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und setzte die Messlatte tiefer an, als vom Markt erwartet. Hingegen trafen die Zahlen die Erwartungen.
- Für einhellige Freude sorgten derweil die Zahlen von Direktverkäufer
Dell. Die Texaner konnten den Gewinn gegenüber Vorjahr mehr als verdoppeln und auch der Umsatz von 15,4 Milliarden Dollar lag signifikant über den Prognosen der Börsianer.
- Mit einem Rekordquartal konnte auch Storage-Riese
EMC aufwarten: Mit einem Umsatz von 4,2 Milliarden Dollar bei einem Profit von 472 Millionen Dollar lieferte EMC das beste Quartalsergebnis aller Zeiten.
- Auch
Hewlett-Packard konnte die Analystenerwartungen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn erfüllen. Zum erfolgreichen Quartal trugen speziell die Umsätze im PC-Geschäft bei, hier konnte sich HP um 23 Prozent steigern. Ebenfalls positiv aufgenommen wurde die angehobene Gewinnprognose fürs laufende Quartal.
- Ähnlich konnte auch
IBM mit einem durchaus ansehnlichen Ergebnis aufwarten: Big Blue lieferte im abgelaufenen Geschäftsquartal die 31. Gewinnsteigerung in Folge. Zwar betrug das Umsatzplus gegenüber Vorjahr nur gerade 3 Prozent, doch entsprachen die umgesetzten 24,3 Milliarden Dollar wie auch der Gewinn von 3,6 Milliarden Dollar durchaus den Markterwartungen. Einzige die rückläufige Anzahl unterschriebener Service-Verträge sorgte für Enttäuschung.
-
Intel hatte die Marktteilnehmer bereits im August auf tiefere Erträge eingestimmt, da man mit weniger Nachfrage im Consumer-Segment rechnete. In der Folge entsprachen sowohl Gewinn wie auch Umsatz den gesenkten Erwartungen der Marktauguren. ? Ganz dem Erfolgstrend der Mitbewerber folgend, konnte auch
Nokia starke Zahlen vorlegen: Sowohl Gewinn wie auch Umsatz lagen – wenn auch nur geringfügig – über den Prognosen. Die Zahl der verkauften Geräte lag zwar unter den Erwartungen, doch vermochten höhere Preise den Makel mehr als wettzumachen.
Software-Verkaufsrekorde
Dem allgemeinen Trend folgend, lieferten auch die Software-Giganten Top-Zahlen.
Microsoft vermeldete gar das beste Quartalsergebnis der Firmengeschichte, einzig
SAP vermochte die Erwartungen nicht ganz zu erfüllen.
- Mit einem Umsatz von 990 Millionen Dollar reihte sich auch
Adobe in den Reigen der Rekordmelder ein. Beim Gewinn konnte das Unternehmen um satte 69 Prozent auf 230 Millionen Dollar zulegen. Ausschlaggebend für das Top-Ergebnis waren primär die Verkäufe der jüngsten Creative Suite. Einzig beim Ausblick aufs laufende Geschäftsquartal konnten die Markterwartungen nicht ganz erfüllt werden.
- Genauso setzte auch Software-Schwergewicht Microsoft die Serie von Rekordzahlen fort: Mit einem Umsatz von 16,2 Milliarden Dollar präsentierten die Redmonder das beste Quartalsergebnis der Firmengeschichte. Beim Umsatz von 5,4 Milliarden Dollar konnte der Konzern gegenüber Vorjahr um über 50 Prozent zulegen. Für das Plus zeichneten erwartungsgemäss Windows 7 und Office 2010 verantwortlich.
- Wie kaum anders zu erwarten, vermeldete auch
Oracle einen Umsatz- und Gewinnsprung: Die Larry-Ellison-Company erwirtschaftete im Berichtsquartal 7,5 Milliarden Dollar, was gegenüber Vorjahr einem Wachstum von 48 Prozent entspricht. Beim Gewinn konnte das Unternehmen um 20 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar zulegen. Die eingerechneten Sun-Umsätze wurden mit 1,7 Milliarden Dollar beziffert, während das Geschäft mit Software-Lizenzen 1,3 Milliarden Dollar in die Kassen spülte (plus 25 Prozent).
- Aus der Reihe tanzte hingegen
SAP: Zwar konnte auch hier ein Gewinnplus von 12 Prozent auf 501 Millionen Euro vermeldet werden, doch gingen die im Vorfeld befragten Analysten im Durschnitt von einem Profit zwischen 550 und 580 Millionen Euro aus. Hingegen übertraf der Quartalsumsatz von rund 3 Milliarden Euro die Markterwartungen.
Internet-Umsätze im Plus
Ganz wie die im Hardware- und Software-Umfeld tätigen Unternehmen konnten auch die im Internetbereich verankerten Anbieter ihre Ergebnisse nach oben schrauben. Insbesondere die Google-Zahlen sorgten für Freude.
- Online-Händler
Amazon präsentierte fürs Q3 einen um 16 Prozent höheren Gewinn von 231 Millionen Dollar. Beim Umsatz konnte man um 39 Prozent auf 7,6 Milliarden Dollar zulegen, womit die Erwartungen des Marktes übertroffen wurden. Getrübt wurde das Bild einzig vom eher verhaltenen Ausblick.
- Auch das Online-Auktionshaus
Ebay konnte auf ein erfolgreiches Quartal zurückblicken: Der Gewinn kletterte um 23 Prozent auf 432 Millionen Dollar, wobei speziell der Bezahldienst Paypal einen gewichtigen Anteil beitrug.
- Für die grosse Überraschung sorgte schliesslich
Google: Das Unternehmen übertraf mit einem Gewinn von 2,2 Milliarden und einem Umsatz von 7,3 Milliarden Dollar die Marktprognosen deutlich. Nach Veröffentlichung der Zahlen legten die Google-Titel um 10 Prozent zu.
(rd)