Mit Winoffice und
Enventa haben gleich zwei Schweizer Software-Anbieter angekündigt, ihre Business-Software auch im Software-as-a-Service-Modell (SaaS) zu vertreiben. Winoffice lanciert fünf verschiedene Varianten auf Basis seiner Winoffice Prime Business Engine, Enventa seinerseits bietet seine ERP-Lösung neu als Cloud-Lösung unter Windows Azure an (siehe auch S. 56 im beiliegenden «Swiss IT Magazine»). Beide Hersteller zielen mit den SaaS-Angeboten in erster Linie auf KMU.
Die neuen Cloud-Angebote haben auch Auswirkungen auf die Channel-Partner der beiden Software-Häuser. Enventa wird in der Schweiz ausschliesslich über den Partner-Channel vertrieben. Winoffice verkauft zwar hauptsächlich direkt, trotzdem arbeitet man auch bei Winoffice mit fünf Vertriebs- und rund zehn Lead-Partnern zusammen.
Sorgen, dass sie durch das SaaS-Modell nun aussen vorgelassen werden, müssen sich die Channel-Partner jedoch keine machen, wie beide Hersteller unisono bekräftigen. «Zugegeben, unsere Partner verkaufen wohl einige Server weniger und betreuen auch weniger Microsoft-Exchange-Installationen. Bei den aktuellen Hardware-Margen und dem zunehmenden Druck im Bereich der Standard-MS-Exchange-Services ist dies wohl kein zu schmerzhafter Verlust», erklärt Josef Mercurio, Geschäftsführer von Winoffice, gegenüber «Swiss IT Reseller».
Dafür hätten die Partner die Möglichkeit, Abschlussprovisionen für Neukunden und Bestandesprovisionen für die wiederkehrenden Gebühren ihrer Kunden zu generieren und die Kunden bei Bedarf während der Software-Einführung zu begleiten, so Mercurio weiter. Und: «Im Übrigen bleibt das traditionelle Geschäft eines Vertriebspartners im Bereich der Beratung und Schulung vom SaaS-Betriebsmodell unberührt.»
Ähnlich auch die Aussage von François Berger, CEO von
Enventa ERP Schweiz. «Mit dem Saas-Angebot werden zusätzliche Marktsegmente angegangen. Für die Partner wird dadurch eine neue Einnahmequelle generiert. Sie verdienen an jedem Cloud-User, da auch Cloud-Installationen über den Partner-Channel vertrieben werden.» Berger ist es wichtig festzuhalten, dass der Vertrieb von Enventa grundsätzlich via Channel erfolgt, und dass das auch für Cloud-Lösungen gilt.
Und so scheint eine allfällige Angst der Partner vor SaaS unbegründet und ist auch kaum vorhanden, wie Josef Mercurio berichtet: «Unsere Vertriebspartnern reagieren positiv auf SaaS, weil wir ihnen ein modernes, marktkonformes und qualitativ hochstehendes Angebot in die Hände legen, welches die Bedürfnisse einer grossen KMU-Schicht abzudecken vermag und sich klar vom Mitbewerb unterscheidet. Alles Eigenschaften, welche die Akquisition von Neukunden fördern, was wiederum die Partner und uns freut.»
(mw)