Finanzskandal bei Olympus

Über Jahre hat der japanische Kamerahersteller Olympus Verluste aus dem Investment-Geschäft mit Übernahmen zu kaschieren versucht und Bilanzen gefälscht. Nun ist alles aufgeflogen und dem Unternehmen droht gar der Ausschluss von der Börse.
13. November 2011

     

Anfangs dieser Woche gestand Olympus massive Bilanzfälschungen, nachdem diese zuvor wochenlang abgestritten wurden. Der japanische Kamerahersteller gab zu, dass man über rund 20 Jahre Verlust aus Wertpapier-Geschäften verheimlicht und falsch verbucht habe. Die Betrugssumme beläuft sich dabei auf rund 1,5 Milliarden Dollar, wie eine interne Prüfungskommission aufgedeckt hat. Dabei handle es sich um Beratungshonorare bei der Übernahme von Gyrus im Jahr 2008 sowie die Akquisition dreier japanischer Firmen, mit welchen seit den 90er Jahren angehäufte Verluste aus Investment-Geschäften verschleiert wurden. Verantwortlich für die Bilanzfälschungen sind der ehemalige Olympus-Präsident Tsuyoshi Kikukawa und seine Vice President Hisachi Mori. Nach Bekanntwerden des Skandals stürzte die Aktie um rund 30 Prozent ab, mittlerweile hat sie den tiefsten Stand seit 1980 erreicht.


Wie diverse Medien und Nachrichtenagenturen nun berichten, hat mittlerweile auch die Polizei in Tokio Ermittlungen gegen das Unternehmen in Angriff genommen. Doch damit noch nicht genug: Kann der Kamerahersteller bis zum 14. Dezember seine Bilanz nicht veröffentlichen, droht dem Unternehmen eine Streichung von der Börse. Eigentlich sollten die Quartalszahlen für das zweite Quartal bis am Montag vorgelegt werden, Olympus hat aber einen Aufschub erhalten, nachdem das Unternehmen verlautet hatte, dass man diese Frist nicht schaffen werde. Sollte Olympus tatsächlich von der Börse ausgeschlossen werden, ist unklar, wie es mit dem Unternehmen weitergehen wird. (abr)


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