Insgesamt 275 Teilnehmer informierten sich im World Trade Center Zürich über die aktuellen Cloud Computing-Trends und Virtualisierungs-Lösungen. Vertreter von 28 Herstellern und Distributoren empfingen das Fachpublikum (40 Prozent IT-Entscheider aus Anwenderunternehmen und 60 Prozent IT-Reseller) an ihren Ausstellungsständen. Vier hochkarätige Keynote-Speaker präsentierten dem Auditorium die IT-Trends bis 2015, das Hype-Thema «Consumerization der IT» und die Bedeutung der Cloud für IT und Business. Zudem wurden in den Vorträgen und in der Ausstellung die Virtualisierung auf Basis von Windows Server 8, Netzwerklösungen für Cloud Computing und die Self Service Cloud vorgestellt.
Der Grossteil der Teilnehmer hat sich bereits mit diesen Themen auseinandergesetzt und betrachtet Cloud Services als zukunftsträchtige Möglichkeit, die Chancen der Virtualisierung auszuschöpfen. Ob Desktop, Server oder Storage – Virtualisierung hat sich etabliert. Damit gehen aber auch gewaltige Anforderungen an das Sicherheits-Konzept und die Verwaltung der IT einher. Zugleich gilt es, die Bereitstellung und Überwachung virtualisierter Ressourcen zu automatisieren, um die Administration in einem vernünftigen zeitlichen Rahmen zu halten.
Facts and Figures – Vogel IT-Akademie Swiss
Der «Virtualisierung & Cloud Computing Entscheider- und Partnerkongress – Swiss 2011» fand in diesem Jahr zum ersten Mal statt. Impressionen finden Sie unter
http://www.it-as.ch/impressionen. Nach dem «STORAGE Solutions Day – Swiss 2011» im Juni war dies die zweite Veranstaltung der Vogel IT-Akademie Swiss in der Schweiz, womit diese bereits im Gründungsjahr 2011 auf über 500 Teilnehmer und 43 Veranstaltungspartner zurückblicken kann. Beide Fachkongresse werden auch in 2012 wieder durchgeführt. Weitere Informationen finden Sie unter
www.it-as.ch!
243 Terabyte auf dem Smartphone
Im Zusammenhang mit Virtualisierungstechnologien aber auch mit Diensten aus der Cloud kündigt sich ein neuer Trend an: Nach der Server- und Desktop-Virtualisierung bahnt sich die Technologie immer häufiger einen Weg auf mobile Endgeräte. Mitarbeiter können auf ihrem Smartphone flexibel zwischen ihrem privaten und geschäftlichen Desktop wechseln und sich jederzeit direkt mit ihrer Unternehmensinfrastruktur verbinden. Auch ins Rechenzentrum halten Smartphones Einzug. So bietet beispielsweise
IBM eine kostenfreie App für das
Apple iPad, über die Administratoren den Systemstatus eines XIV-Storage-Systems überwachen können und behalten damit bis zu 243 Terabyte auf ihrem Smartphone im Auge.
Hybrid-Cloud im Fokus
Ein weiteres grosses Thema des Kongresses waren sowohl interne als auch externe Cloud-Strukturen und deren Kombinationsmöglichkeit zur Hybrid-Cloud. Das heisst zu einer wirtschaftlichen, kostensparenden Lösung, bei der nur zeitweise, etwa bei Spitzenlasten oder Backups, auf externe Ressourcen zugriffen wird. In der übrigen Zeit verwendet das Unternehmen die interne Private Cloud.
Herausforderungen
Dennoch tun sich zahlreiche Baustellen bei IT-Anwendern auf, welche der Einführung von Cloud-Konzepten noch im Wege stehen. Teilweise sind die hausinternen Prozesse noch nicht «cloud-ready», teilweise gibt es bei Detailfragen noch Bedenken, gerade im Hinblick auf die Datensicherheit. Generell versucht Cloud Computing mit Standards individuelle Probleme zu lösen. Das funktioniert jedoch nicht für alle Bereiche. Systemhäuser, die zugleich Rechenzentrums-Betreiber sind, müssen sehr genau ausloten, wie weit sie in der Individualisierung der Lösungen gehen können, um sich noch eine einträgliche Marge zu sichern. Denn der IT-Markt wird durch die Cloud nicht grösser, sondern verteilt sich eher um – in Richtung Service-Provider.
Haftungsfragen, so war von mehreren Seiten zu hören, sind nach wie vor ein wunder Punkt. Auf der Ebene der Geschäftsführung oder im Controlling sähe man die Frage nach Compliance in der Cloud problematisch – also ob die Unternehmen mit ihrem Cloud-Konzept auch tatsächlich den unternehmensinternen oder gesetzlichen Regelungen entsprechen. Denn es liegt in der Natur der Cloud-Strukturen, dass nicht unbedingt klar ist, wo sich die Daten befinden. Und falls der Cloud-Anbieter einen Standort in der Schweiz vertraglich garantiert, ist noch lange nicht klar, was im Falle eines langfristigen Ausfalls der Systeme passiert oder was passiert, wenn der Cloud-Anbieter unverhofft insolvent wird.
Auch die Tatsache, dass Cloud Computing mittlerweile zum Überlebens-Faktor für Unternehmen geworden ist, findet immer noch viel zu wenig Beachtung. «Manche oft neu gegründete Firmen sind überhaupt nur dadurch in der Lage, ihre Dienste auf den Markt zu bringen. Sie nutzen agile Leistungen aus der Cloud nach Bedarf. Hohe Investitionen in physische IT sind für so manch modernes Geschäftsmodell mittlerweile undenkbar und würden es zerstören», so Bruno Messmer, Leiter Consulting bei Swisscom IT-Services in seiner Keynote. Für diese und andere bedeutende Vorteile der Cloud konnte der Schweizer Virtualisierungs und Cloud Computing Anlass die Teilnehmer sensibilisieren.
Stimmen der Teilnehmer
Der Anlass war sehr gut und hat unterschiedliche Niveaus bedient. Das Thema Cloud dominierte stark, was durch Branche bedingt ist. Ich habe meine bestehenden Kontakte gepflegt, und würde mir im nächsten Jahr ein paar Vorträge wünschen, die noch tiefer in die Technik einsteigen.
Herby Schenker, Geschäftsführung der Isource AGWarum ich als Deutscher nach Zürich komme? Nach München oder Frankfurt ist es für mich vom Schwarzwald aus weiter, da fahr ich doch lieber schnell nach Zürich. Der Kongress war für mich eine Wissenserweiterung, um aus Systemhaussicht meine Kunden besser beraten zu können. Ich fand die Veranstaltung rundum gelungen, sehr interessant und komme gerne wieder.
Herbert Müller, Vertriebsleitung, Bechtle GmbH & Co. KG IT-Systemhaus, Rottenburg
Der Kongress hat mir gut gefallen, war cool und hat tiefe Einblicke in das Thema Cloud vermittelt. Wir sind vor allem an der Client-Virtualisierung interessiert, weil wir dieses Projekt in den nächsten Jahren umsetzen wollen. Hierfür habe ich mir einen guten Marktüberblick verschaffen können.
Daniel Leu, IT-Projektleiter, Schaffhauser KantonalbankIch habe viele Ideen mitgenommen, neue Firmen kennen gelernt und alte Kontakte wieder aufgefrischt. Alle vorgestellten Themen waren sehr interessant und die Vorträge und insbesondere die Keynotes waren grossartig.
Michael Heyd, Konzern-IT, Zeppelin Baumaschinen GmbH