Gemäss Handelsregistereintrag wurde gegen den Schweizer Triple-Play-Anbieter
Mygate das Konkursverfahren eröffnet. Wie es gemäss firmennahen Quellen heisst, sollen die Büros in Zürich bereits geschlossen sein. Vom Konkurs betroffen sollen sechs bis zehn Mitarbeiter sein. Im letzten Jahr machte Mygate rund 1 Million Franken Umsatz. Mygate-CEO Peter Helfenstein (Bild) war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Aus seinen Social-Media-Profilen ist einzig zu entnehmen, dass er seine Arbeit als CEO von Mygate per März 2012 beendet hat.
Die Kunden von Mygate gingen bereits per 1. März an
Yplay, wie "Swiss IT Reseller" bereits
Ende Februar berichtete. Damals hiess es, Mygate wolle sich nur noch auf die Weiterentwicklung und den Verkauf der Triple-Play-Plattform konzentrieren. Wie Patrick Portmann, Geschäftsführer von Yplay gegenüber "Swiss IT Reseller" Auskunft gibt, handelte es sich beim Verkauf der Kunden an Yplay um rund 1000 Privat- und 400 Geschäftskunden. Über den Preis, der für die Übernahme bezahlt wurde, wurde damals Stillschweigen vereinbart. Zum jetzigen Konkurs von Mygate könne er nichts sagen.
Bereits im Jahr 2010 ging das Telekomunternehmen Translumina Networks, das ebenfalls zur Mygate Holding gehörte, Konkurs. Damals gab es kritische Stimmen gegenüber Translumina, wonach von Anfang an keine klare Strategie vorhanden war (
Swiss IT Reseller berichtete).
Update: "Swiss IT Reseller" hatte in der Zwischenzeit die Möglichkeit, mit dem ehemaligen CEO Peter Helfenstein zu sprechen. Gemäss Helfenstein hätten die Investoren von Mygate entschieden, die Mygate AG, die sich um das Endkundengeschäft in der Schweiz gekümmert hat, fallen zu lassen und sich auf die Bereiche Plattform-Entwicklung sowie auf die Mygate-Tochter in Deutschland zu fokussieren. Diese Firmen, die ebenfalls zum komplexen Gebilde der Mygate Holding gehören, würden weitergeführt. Das Endkundengeschäft in der Schweiz sei aufgegeben worden, weil sich der Markt nicht so schnell entwickelt habe wie erhofft.
Ausserdem gibt Helfenstein zu Protokoll, das man den rund 10 Mitarbeitern der Mygate AG bereits vor rund zwei Wochen gekündigt habe, als bekannt wurde, dass das Endkundengeschäft an Yplay verkauft wird. Damals hätte man jedoch noch die Hoffnung gehabt, dass der Konkurs verhindert werden kann und dass man die Firma liquidieren könne. Die Verhandlungen mit den Gläubigern seien aber gescheitert, weshalb der Konkurs unausweichlich war. Seine persönliche Zukunft sei noch offen, so Helfenstein abschliessend.
(mw)