Die Schweiz schneidet im internationalen Vergleich gut ab, was die digitalen Standortfaktoren angeht: Im eben veröffentlichten Network Readiness Index 2012 (NRI) des World Economic Forum (WEF) und der Business School Insead liegt die Schweiz auf Rang fünf. Der Index hat die Rahmenbedingungen und Fähigkeiten eines Landes erhoben, moderne Informations- und Kommunikationstechnologien für die Bevölkerung des jeweiligen Landes verfügbar zu machen.
Untersucht wurden 142 Staaten weltweit. Die Top-Position des Ranking belegt Schweden, gefolgt von Singapur und Finnland. Die Schweiz schaffte es wie erwähnt auf den fünften Platz. Laut dem WEF haben insbesondere das günstige politische und innovative Umfeld, die aussergewöhnlich gute Infrastruktur, die gute technische Ausbildung an den hiesigen Universitäten sowie die intensive Nutzung von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien durch Konsumenten und Unternehmen zur guten Bilanz beigetragen.
Die Strategieberatung
Booz & Company hat zudem die Auswirkung der Informations- und Kommunikationstechnologien auf Wirtschaft, Gesellschaft und Wohlstand untersucht. Das Ergebnis: Ein um 10 Prozent höherer Digitalisierungsgrad eines Landes führt zu einem durchschnittlich 0,6 Prozent höheren Bruttoinlandprodukt pro Kopf, einer um 0,8 Prozent niedrigeren Arbeitslosenquote sowie einer um 6,4 Prozent stärkeren Innovationskraft. Der für die Schweiz gemessene Digitalisierungsgrad legte laut der Studie seit 2004 jährlich durchschnittlich um 9,6 Prozent zu, was im internationalen Vergleich der fortgeschrittenen Wirtschaftsnationen einer sehr guten Entwicklung entspricht. Die Schweiz darf sich jetzt jedoch nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, meint Alex Koster, Mitglied der Geschäftsleitung und Telekommunikationsexperte von Booz & Company Schweiz: "Für die Schweiz ergeben sich zwei Ziele: weitere Stärkung der digitalen Führungsposition sowie eine konsequentere Realisierung der Chancen aus diesem Standortvorteil." Dies könne zum Beispiel durch eine aktivere Anwerbung von globalen Technologiekonzernen und einer noch engeren Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und digitalen Start-ups erfolgen, so Koster.
(dv)