Wie viele Anbieter zuvor will nun auch
Brother Schweiz noch dieses Jahr mit Managed Print Services (MPS) für die Schweizer Kunden aufwarten. «Ab September wollen wir MPS jedem Kunden anbieten können», erklärt Martin Weber, Managing Director von Brother Schweiz, an einer Pressekonferenz in Berlin gegenüber «Swiss IT Reseller». Mit MPS sollen Firmenkunden – vor allem kleine und mittlere Unternehmen – neben einer Leasing-Rate für die Hardware nur die Seiten bezahlen müssen, die sie tatsächlich ausgedruckt haben. Zudem gehört zum Paket auch die Wartung der Geräte. Vorerst will Brother Managed Print Services nur für netzwerkfähige Laser-Drucker sowie Multifunktionsgeräte anbieten. Sollte sich der Service als Erfolg erweisen, werde man den Dienst jedoch auch auf Tintenstrahldrucker ausweiten, so Weber. In einer ersten Pilotphase sollen nun die Schweizer Händler Hotz und Koch Informatik, Hans Schober und Maggiorini und Kurtz auf die Managed Print Services von Brother geschult werden und diese schon bald ins Angebot aufnehmen.
Grosses Umsatzpotential im Service-Bereich
Die Gründe, wieso nun auch
Brother Schweiz in das Geschäft mit den MPS einsteigen will, liegen auf der Hand: Dem Markt wird ein grosses Potential zugeschrieben, rund 19 Milliarden Dollar sollen mit den Zusatzleistungen weltweit gemacht werden können – also mehr, als mit Hardware selbst. Zudem steckt das Geschäft mit MPS in der Schweiz noch in den Kinderschuhen. Derzeit nutzen gerade mal 15 Prozent der Unternehmen hierzulande solche Services. Trotzdem sagt Weber klar: «MPS ist für uns nicht mehr als eine zusätzliche Dienstleistung, die wir den Kunden anbieten wollen. Wir leben von Druckern.» Darin unterscheidet sich die Strategie von Brother Schweiz von der anderer MPS-Anbieter, die sich von Hardware-Herstellern immer mehr zu Service-Anbietern entwickeln. Das Problem: Im Bereich der Hardware ist kaum noch Geld zu machen ist.
Hardware bleibt Kerngeschäft
Auch
Brother Schweiz musste im vergangenen Fiskaljahr 2011/12 erneut eine Umsatzeinbusse von 6 Millionen Franken (-8,2%) auf 73 Millionen Franken verbuchen. «Grund dafür ist vor allem der starke Franken gewesen», so Weber. So habe man Preissenkungen im Wert von 3 bis 4 Millionen Franken vornehmen müssen. Aber auch die Flutkatastrophe in Thailand ging an Brother nicht spurlos vorbei. Das Problem waren nicht unbedingt ausbleibende Lieferungen sondern vielmehr die Promotionen, die aus Angst vor Lieferengpässen abgesagt werden mussten. «Trotzdem sind wir mit den Umsatzzahlen aber zufrieden», meint Weber.
Denn schaue man den Schweizer Markt an, so habe sich
Brother gut halten können. Tatsächlich ist das Geschäft mit Druckern in der Schweiz rückgängig: 2011 wurden im Markt rund 170 Millionen Franken umgesetzt, also 8 Prozent weniger als im Vorjahr. Und 2010 sank der Marktumsatz in der Schweiz gar um 15 Prozent. Brother hält jedoch an seiner Strategie fest und will beim Hardware-Geschäft als Kernkompetenz bleiben. Im Fiskaljahr 2011/12 machte der japanische Konzern 34,6 Prozent des Umsatzes mit Hardware und 65,4 Prozent mit Verbrauchsmaterial. In naher Zukunft will sich Brother vor allem auf die zwei Bereiche Farbdruck und Multifunktionsgeräte fokussieren. «Das sind für uns derzeit sicher die spannendsten Themen», so Weber.
(dv)