Vor rund zwei Jahren hat
HP das Cloudagile-Partnerprogramm vorgestellt (
Swiss IT Reseller berichtete). Nun hat HP im Rahmen einer Presseveranstaltung mit Isource und Leuchter IT Solutions die ersten zwei Schweizer Partner für das Programm vorgestellt. Während das in Glattbrugg ansässige Unternehmen Isource auf Outsourcing-Dienstleistungen spezialisiert ist, bietet Leuchter IT Solutions mit der L-Cloud eine Infrastructure-as-a-Service-Lösung. "Mit der HP-Cloudagile-Zertifizierung erweitern wir unser Tätigkeitsfeld vom reinen Infrastruktur-Anbieter zum Cloud Service Provider", erklärt René Jenni, CEO von Leuchter IT Solutions. Rainer Egli, Vorsitzender der Geschäftsleitung von
Isource, erklärt derweil, dass man durch die Vertiefung der Partnerschaft mit HP Kunden nun eine hochperformante und über drei Rechenzentren hinweg redundante sowie Desaster-recovery-fähige IT-Komplettlösung anbieten kann.
Wie Robert Wigger (Bild), Director Service Provider Business & Cloudagile bei
HP, anlässlich der Veranstaltung erklärte, bewirkt die Entwicklung in Richtung Cloud bei den Unternehmen und HP-Partnern einen Wechsel bezüglich Strategie, Dienstleistungen und Produkte. Diese Transformation will HP mit dem Cloudagile-Partnerprogramm, das aus den Partnerstufen Business, Select und Premier besteht, unterstützen. Denn werden aktuell erst 10 Prozent der IT-Budgets hierzulande für Cloud Computing ausgegeben, so sollen es in einigen Jahren bereits mehr als 25 Prozent sein. Gerade die Partner, auf die HP laut Wigger nach wie vor stark setzt, sollen bei den aktuellen Entwicklungen nicht aussen vor bleiben. Angesichts der Tatsache, dass HP weltweit 70 Prozent des Umsatzes indirekt, also über Partner, erwirtschaftet, erstaunt dies wenig.
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Während
HP also im Bereich der Public Cloud sowie bei den ganz grossen Unternehmen direkt agiert, will der IT-Hersteller seine Partner bei der Transformation zum Service Provider unterstützen und bei der Managed Private Cloud für KMU mit ihnen zusammen agieren und am Markt auftreten. Dabei liefert HP die Hardware-Infrastruktur, die die Partner dann mit ihren gewünschten Services ergänzen und den Unternehmen anbieten können.
Laut Wigger generiert HP weltweit noch immer 70 Prozent seines Umsatzes mit Hardware: "Das HP-Fundament ist Hardware." HP verdient also, wenn die Service Provider Partner HP-Hardware für die Infrastruktur ihrer Services einsetzen. "Während wir früher die Infrastruktur direkt an die Kunden verkauft haben, verkaufen wir diese nun den Service Providern", so Wigger. Allerdings müssen die Service Provider Partner nicht ausschliesslich auf HP-Hardware setzen, wenn sie nicht möchten. Zudem soll dank der offenen Architektur Openstack auch der allfällige Wechsel auf einen anderen Hersteller kein Problem sein, verspricht Wigger.
Das Ziel von
HP ist es, mit Cloudagile einen Next Generation Channel aufzubauen, der Services verkauft, wie Wigger ausführt. Dabei hilft HP den Partnern auch mit gemeinsamen Vertriebs- und Marketing-Aktivitäten. Daneben soll allerdings auch der traditionelle Channel weitergeführt werden, betonte der Director Service Provider Business & Cloudagile. Aktuell verfügt HP in der Schweiz über vier Cloudagile-Partner, wobei zwei – Easynet und Interoute – europäische, auch hierzulande tätige Unternehmen sind. Leuchter IT Solutions und
Isource hingegen sind nun die ersten rein schweizerischen Partner, die mit dem Faktor Swissness und ihrer lokalen Verankerung gerade bei KMU trumpfen sollen.
Leuchter IT Solutions konnte für seinen IaaS-Service L-Cloud hierzulande bereits die Höhere Fachschule Gesundheit Zentralschweiz, Luzern Wirtschaftsförderung, Athletics Management & Services sowie Foto Pro gewinnen. Isource meldet derweil KV Schweiz als ersten Kunden für seine Cloud-Services. Ausserdem befinde man sich in Gesprächen mit drei Branchenlösungen in den Bereichen Business Intelligence, Immobilien und Healthcare.
Bis Ende 2014 strebt HP europaweit 200 Cloudagile-Partner an, aktuell sind es 55. Wie sich die Zahl der Partner hierzulande entwicklen soll, dazu wollte Wigger keine Angaben machen. Er liess einzig verlauten, dass die Partner von Vorteil verschiedene Marktsegmente abdecken.
(abr)