Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) hat Ende letzter Woche über die Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt informiert und dabei per Ende Dezember 2013 149'437 Arbeitslose ausgewiesen, die bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben waren. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Zunahme von 5 Prozent.
Gar überdurchschnittlich stark ist die Zunahme von Arbeitslosen in der Berufsgruppe der Informatiker. Gemäss den SECO-Zahlen waren Ende Dezember 3234 Informatiker ohne Arbeit – 5,2 Prozent mehr als noch im November 2013 und sogar 11,4 Prozent mehr als im Dezember 2012. Eine noch höhere Zunahme der Arbeitslosenzahl im Jahresvergleich beobachtete man ansonsten lediglich noch bei den Ingenieurberufen. Allerdings liegt die Arbeitslosigkeit unter Informatikern mit 2,2 Prozent deutlich tiefer als über alle Berufsgruppen hinweg gesehen (3,5 Prozent).
Über die Gründe der Zunahme von arbeitslosen Informatikern kann nur spekuliert werden. Sicher ist, dass die Zunahme nicht – wie in anderen Branchen – saisonal begründet werden kann. Einen möglichen Grund zumindest liefert der Kanton Zürich, der ebenfalls die kantonalen Zahlen zur Arbeitslosigkeit nach Berufsgruppen veröffentlicht hat. Für die Berufsgruppe der Informatiker weist Zürich 892 Arbeitslose aus, gegenüber 835 arbeitslosen Informatikern im November 2013 (plus 6,8 Prozent) und 796 im Dezember 2012 (plus 12,1 Prozent). Wie der Kanton Zürich zu den Zahlen schreibt, dürfte die Zunahme von Arbeitslosen bei hochqualifizierten Kader- und Facharbeitern unter anderem mit den Umstrukturierungen im Bankensektor zusammenhängen. "Diese Entwicklung beeinflusst auch den Sektor Informatik und Kommunikation sowie die freiberuflichen technischen und wissenschaftlichen Dienstleistungen", so das Amt für Wirtschaft und Arbeit.
(mw)
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