Schweizer ICT-Markt wächst weiter
Quelle: EITO/Swico

Schweizer ICT-Markt wächst weiter

Die Schweizer ICT-Branche wächst, wenn auch nur moderat. Der Gesamtumsatz ist 2014 um 1,4 Prozent gewachsen und auch für das laufende Jahr sagen der Swico und EITO eine Steigerung voraus.
23. Januar 2014

     

Der Swico, der Wirtschaftsverband für die digitale Schweiz, und das European Information Technology Observatory (EITO) haben anlässlich einer Medienveranstaltung über die Entwicklung der ICT-Märkte in der Schweiz und in Europa informiert. Demnach wurden laut EITO-Zahlen im vergangenen Jahr weltweit 2835 Milliarden Euro für ICT ausgegeben. Dabei ist Europa für 21,3 Prozent der Ausgaben verantwortlich. Und 0,8 Prozent der ICT-Ausgaben stammten 2013 aus der Schweiz. Laut Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research, der die EITO-Zahlen präsentierte, nimmt der Marktanteil der europäischen Länder allerdings jährlich ab, während Schwellenländer wie etwa China zulegen können. Zudem berichtete Pols, dass die Pro-Kopf-Ausgaben für ICT in der Schweiz mit fast 3000 Euro über alle Länder hinweg gesehen am höchsten sind.

Investitionen in IT-Sicherheit

Analysiert man den europäischen ICT-Markt, so zeigt sich, dass er 2013 mit 0,8 Prozent leicht zugelegt hat und sich auf 650 Milliarden Euro belief. Laut Pols gab es mit Griechenland, Portugal, Spanien und Frankreich im vergangenen Jahr vier europäische Länder, deren ICT-Ausgaben geschrumpft sind. Für 2014 prognostiziert das EITO nur noch für Griechenland ein negatives Wachstum. Insgesamt rechnen die Auguren für das laufende Jahr mit einer Zunahme um 1,5 Prozent. Dabei gilt es laut Pols allerdings zu beachten, dass die IT-Branche hierbei Impulse gibt und für Wachstum sorgt, während die Telekom-Branche seit 2012 stagniert.


Des weiteren offenbaren die EITO-Zahlen, dass die Priorität der europäischen Unternehmen bei den Investitionen im Bereich IT-Security liegt. Dies erstaunt angesichts des NSA-Skandals und aktuellen Trends in Richtung Mobile und Cloud wenig, resümiert Pols. Erstaunlich ist für den Bitkom-Research-Geschäftsführer hingegen, dass die Firmen viel propagierten Trends wie etwa Cloud Computing und Social Media weniger Bedeutung beimessen. Nebst der Sicherheit wollen die Unternehmen vielmehr auch in die Netzwerkinfrastruktur sowie Datacenter Server und Storage-Infrastrukturen investieren.

29,9 Milliarden Franken für ICT ausgegeben

Das Ausgabenvolumen für den Schweizer ICT-Markt hat laut EITO im vergangenen Jahr 29,9 Milliarden Franken betragen, was 1,4 Prozent mehr sind als 2012. Unterteilt nach Segmenten zeigt sich, dass die Unternehmen hierzulande primär in Carrier Services (33%), IT-Services (31,6%) und Software (17%) investieren. Gerade mit ihren Ausgaben für Services und Software liegen die Schweizer Firmen dabei über dem EU-Schnitt.


Für das laufende Jahr wird ein Wachstum im Schweizer ICT-Markt von 1,7 Prozent auf einen Wert von 30,4 Milliarden Franken erwartet. Mit dieser Schätzung einig geht die Schweizer Branche, wie der Swico ICT Index für das erste Quartal zeigt. Denn der Indexwert der ICT-Branche stieg deutlich auf 115,1 Punkte (Vorquartal 109,7 Punkte) und erreichte damit den höchsten Wert seit zwei Jahren. "In der IT-Branche ist eine Klimaverbesserung spürbar", bilanzierte Swico-Geschäftsführer Jean-Marc Hensch. Am optimistischsten schauen dabei die Segmente Services und Software in die Zukunft. Derweil fällt der Consulting-Bereich laut Hensch aufgrund des Margendrucks etwas ab. Die grossen Sorgenkinder bleiben aber die Branchen Consumer Electronics (CE) und Imaging, Printing, Finishing (IPF).

IT-Markt wächst, Telekom-Markt stagniert

Wie bereits erwähnt, wächst der Schweizer IT-Markt, während der Telekom-Markt sich auf Vorjahresniveau bewegt. So beziffert EITO den Umsatz 2013 im Schweizer IT-Markt – ohne Telekom – mit 14,6 Milliarden Euro. Damit konnte sich der Markt hierzulande innert Jahresfrist um 2,7 Prozent steigern. Dabei wuchs der Software-Markt am stärksten (+5,4%), gefolgt von IT-Services (+3%) und IT-Hardware (+1,5%). Für das laufende Jahr prognostizieren die Marktforscher gar ein Wachstum von 3,4 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro.

Im Telekom-Bereich wurde 2013 derweil ein Umsatz von 10,2 Milliarden Euro erwirtschaftet (-0,5%). Dabei ist das Segment Datendienste, angesichts des Mobilitätstrends wenig überraschend, am stärksten. Für 2014 prognostiziert EITO einen Telekom-Umsatz von 10,1 Milliarden Euro (-0,8%).


Im Smartphone-Markt verkünden die Markforscher eine rückläufige Wachstumsrate. Konnten 2013 in der Schweiz mit 3,6 Millionen verkauften Smartphones noch 11 Prozent mehr abgesetzt werden als 2012, so wird sich das Wachstum im laufenden Jahr noch auf 4,3 Prozent belaufen. "Man sieht also, dass im Schweizer Markt eine gewisse Sättigung vorhanden ist", analysiert Pols.

Tablets beflügeln PC-Markt

Der Schweizer PC-Markt wurde 2013 wenig überraschend von den Tablets dominiert. Sie alleine sind laut Pols dafür verantwortlich, dass der PC-Markt ein Wachstum verzeichnen konnte. Im vergangenen Jahr wurden total 1,2 Millionen Stück verkauft, was einem Marktanteil von 50,7 Prozent entspricht. "Jedes zweite verkaufte Gerät 2013 war ein Tablet", so Pols. Der klassische Desktop- als auch der Notebook-Markt hingegen schrumpften im vergangenen Jahr. Desktops und Notebooks wurden 1,6 Millionen abgesetzt. So können sie noch einen Marktanteil von jeweils 24,5 Prozent auf sich vereinen. Mit 0,3 Prozent Marktanteil quasi vom Markt verschwunden ist derweil die Kategorie der Netbooks.


Insgesamt wurden 2013 2,8 Millionen PCs verkauft, was im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung von 10 Prozent entspricht. Für 2014 prognostiziert das EITO ein Wachstum um 8 Prozent auf 3 Millionen verkaufte PCs.
(abr)


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