Mehr Outsourcing-Verträge, aber geringere Auftragsvolumen

Im vierten Quartal 2013 sowie im gesamten vergangenen Jahr wurden in EMEA mehr Outsourcing-Verträge unterzeichnet als in den entsprechenden Vorjahresperioden. Allerdings hat sich das Vertragsvolumen reduziert.
17. Februar 2014

     

Im vierten Quartal 2013 wurden in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) mehr Outsourcing-Verträge unterzeichnet als im entsprechenden Vorjahresquartal, wie der "4Q2013 EMEA ISG Outsourcing Index" der Information Services Group (ISG) zeigt, der kommerzielle Outsourcing-Verträge mit einem jährlichen Vertragsvolumen (Annual Contract Volume, ACV) ab 4 Millionen Euro erfasst. Demnach wurden im letzten Viertel 2013 167 Verträge abgeschlossen, was 25 Prozent mehr sind als im Vorjahr. Dabei gilt allerdings zu beachten, dass das Vertragsvolumen trotz mehr Outsourcing-Verträgen im letzten Quartal 2013 geringer ausgefallen ist als im entsprechenden Vorjahresquartal. So belief sich das ACV auf 2,1 Milliarden Euro und ist somit 5 Prozent tiefer.

Betrachtet man die Zahlen für das gesamte 2013, zeigt sich dasselbe Bild: So wurde zwar die Gesamtzahl der Vertragsabschlüsse im Jahre 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent auf 587 Verträge erhöht, das Vertragsvolumen reduzierte sich aber um 6 Prozent.


Laut ISG ist dieser Rückgang beim wertmässigen Umfang auf die Zunahme kleiner Verträge in der EMEA-Region in den vergangenen zwölf Monaten zurückzuführen. Faktoren wie die Wettbewerbsbedingungen im Markt, Automatisierungstechnik und andere technologische Innovationen hätten zu einem Markt geführt, der von guten Volumina, aber schwächeren Auftragswerten gekennzeichnet sei.
456 der 587 im vergangenen Jahr abgeschlossenen Verträge hatten ein Auftragsvolumen zwischen 4 und 16 Millionen Euro. Und im vierten Quartal 2013 hat es gemäss ISG nur zwei Deals mit einem Vertragsvolumen von über 80 Millionen Euro gegeben. Dabei sprechen die Marktforscher von Dexia in Belgien und DNB in Norwegen.

John Keppel, Partner & President von ISG North Europe, ist davon überzeugt, dass sich dieser Trend 2014 fortsetzen wird: "Dies heisst nicht, dass Mega-Transaktionen ganz verschwinden werden. Grössere Verträge werden im Markt nach wie vor eine Rolle spielen. Da Multi-Sourcing jedoch immer üblicher wird, müssen die Anbieter entsprechend reagieren. Die Fähigkeit der Dienstleister, sich auf die veränderten Bedürfnisse ihrer Kunden einzustellen und gleichzeitig ihre Margen zu bewahren, wird in den kommenden fünf Jahren ausschlaggebend für ihren Erfolg sein."


Auf Länderebene ist festzustellen, dass der deutsche Markt für das Jahr insgesamt einen leichten Rückgang des ACV um 7 Prozent verzeichnete. Deutschland war auch das einzige europäische Land, das bei der Anzahl der abgeschlossenen Verträge einen Rückgang verzeichnete, nämlich um 11 Prozent im Jahresvergleich. "Deutschland nimmt in der gesamteuropäischen Marktlandschaft für Outsourcing eine mittlere Position ein. Gemeinsam mit Skandinavien und der Schweiz zählt es zu den Märkten, in denen viele Outsourcing Bewegungen der ersten und zweiten Generation stattfinden", so Bernd Schäfer, Partner und Managing Director von ISG DACH. (abr)


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