Schweizer Software-Industrie wächst, aber verpasst Trend
Quelle: SSII

Schweizer Software-Industrie wächst, aber verpasst Trend

Die Schweizer Softwarehersteller konnten im zweiten Halbjahr 2013 im Schnitt um sieben Prozent zulegen. Allerdings laufen sie Gefahr, den Trend der Consumerization zu verpassen.
2. April 2014

     

Die Schweizer Softwarebranche kann für das zweite Halbjahr 2013 ein stabiles Wachstum vorweisen. Dies ist dem Swiss Software Industry Index (SSII) zu entnehmen, der zwei Mal jährlich von den Marktforschern von Sieber & Partners und der Plattform "Inside-IT" mit Unterstützung von verschiedenen Branchenvertretern erhoben wird.

Bei den rund 100 Umfrageteilnehmern legte der Umsatz in der zweiten Jahreshälfte 2013 im Vergleich zum Vorjahr im Schnitt um sieben Prozent zu. Damit wachse die Softwarebranche wie bereits seit Jahren wesentlich schneller als die Gesamtwirtschaft, allerdings habe sich der Abstand etwas verkleinert, heisst es. So habe die Gesamtwirtschaft im vergangenen Jahr etwas Fahrt aufgenommen (+2%), während die Software-Industrie ihre Wachstumsrate zwar beibehielt, aber nicht steigern konnte.


Etwas weniger positiv hat sich derweil die Gewinnlage der Schweizer Softwarehersteller entwickelt. Der Gewinn auf EBIT-Stufe (Gewinn vor Steuer und Zinsen) konnte wie schon in den Halbjahren zuvor mit dem Umsatzwachstum nicht mithalten. Er wuchs im zweiten Halbjahr um drei Prozent. Dass die Bäume der hiesigen Softwarebranche nicht in den Himmel wachsen, zeigt auch die durchschnittliche Umsatzrendite, die mit anderen Branchen durchaus vergleichbar ist.
Ausserdem hat der SSII zu Tage gefördert, dass die Schweizer Softwarebranche Mühe bekundet, mit neuesten Entwicklungen Schritt zu halten. Ganz konkret wird der Trend zur Consumerization angesprochen, der hierzulande noch zu wenig beachtet wird. Consumerization, also das Ausgestalten von Business-Lösungen gemäss dem Vorbild von Consumer-Produkten (hübsch, intuitiv, einfach etc.), sei ein Megatrend in der Software-Industrie weltweit, der allerdings von den hiesigen Softwareschmieden nur zögerlich akzeptiert werde. Die Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Hersteller selbst glaubt, dass Consumerization hierzulande noch zu wenig berücksichtigt wird, oder hat zum Thema nichts zu sagen. Und 57 Prozent der Softwarehersteller in der Schweiz investieren keinen Rappen in die Entwicklung von anwenderfreundlichen Bedienelementen, so die Studienverfasser. Immerhin: 25 Prozent beschäftigen sich gemäss eigenen Angaben mit dem Thema. (mw)


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