Nachdem
Sony mit der Playstation 3 mehrere Jahre lang rote Zahlen schrieb, scheinen die Japaner gelernt zu haben. Gegenüber Investoren erklärte Sony-Boss Kazuo Hirai, dass man mit der Playstation 4, die im November 2013 erschienen ist, bereits Geld verdient – und zwar sowohl mit den Hardwareverkäufen als auch mit Diensten und Games. Bislang konnte Sony über sieben Millionen Konsolen absetzen, ausserdem scheint der Playstation-Plus-Dienst ein Erfolg zu sein. Jeder zweite Besitzer einer PS4 habe ein Abo beim Premium-Dienst, wobei ein Monatsabo für 9 Franken und ein Jahresabo für 64 Franken erhältlich ist.
Verstärkt Umsatz generieren soll künftig zudem der digitale Vertrieb. Wie "Engadget" berichtet, soll das sogenannte Pre-Loading von Games ab Herbst zum Standard-Feature der Playstation 4 gehören. Ein Problem des digitalen Vertriebs ist, dass der Download der inzwischen riesigen Games nach der Veröffentlichung eine ganze Weile dauert und ungeduldige Gamer deshalb lieber zum physischen Produkt greifen. Mit Pre-Loading werden nun aber die zum Game gehörenden Dateien bereits Tage vor dem Release zum Download bereitgestellt. Nutzen kann man das Game zwar trotzdem erst am Tag der Veröffentlichung, aber man muss dann nicht mehr auf den Download warten, sondern kann sofort loslegen. Dies dürfte den digitalen Vertrieb einen grossen Schritt nach vorne bringen.
Für einen Umsatzschub sorgen dürfte schliesslich auch der Markteintritt in China, wo
Sony künftig die Playstation verkaufen will, wie jetzt bekannt wurde. Dazu gründet Sony zusammen mit einem chinesischen Unternehmen zwei Tochterfirmen in China, wobei eine die Konsole bauen und die andere Inhalte herstellen wird, so Medienberichte. In China dürfen nur Konsolen verkauft werden, die auch im Land gebaut werden. Ausserdem musste Sony für eine Verkaufsgenehmigung in China zusichern, nur "gesunde" Videogames zu verkaufen. Ob Sony die Playstation 4 in China verkaufen wird oder mit der PS3 startet, ist allerdings noch unklar.
Der Verkauf von Spielkonsolen in China ist erst seit Anfang Jahr wieder erlaubt und war zuvor seit 2000 verboten, weil sich die Regierung um die psychische Gesundheit der Kinder sorgte. Bedingung für den Konsolenverkauf sind die Produktion in China und die Prüfung durch die Behörden. Microsoft hatte im April bekanntgegeben, zusammen mit einem chinesischen Unternehmen die Xbox One in China zu bauen und ab September zu verkaufen.
(mw)