Distributor Also feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen – unter anderem mit einer Ausstellung in seinen Büroräumlichkeiten in Emmen – und hat im Rahmen einer Pressekonferenz kurz zurückgeschaut, aber vor allem einen Ausblick auf die Zukunft gegeben. Harald Wojnowski (Bild), der im Februar 2014 die Nachfolge von Marc Schnyder
angetreten hat und seither als Managing Director von
Also Schweiz amtet, hob dabei zwei besondere Highlights aus den vergangenen 30 Jahren Also hervor: so zum einen die Kundenwahrnehmung, bei der der Distributor immer gut abgeschnitten habe, und zum anderen im Jahr 1998 der Einstieg in das Service-Geschäft, das noch heute einen wesentlichen Bestandteil der Unternehmens-Strategie darstelle. Wojnowski liess aber auch nicht aussen vor, dass es auch schwierige Zeiten gegeben hat. Besonders erwähnte er in diesem Zusammenhang das Hochwasser im Jahr 2005, das den Betrieb kurzfristig lahmlegte.
Für die Zukunft versprach Wojnowski, dass
Also seiner 2011 im Zuge des Zusammenschluss mit Actebis aufgestellten Strategie Maintain, Optimize, Reinvent und Enhance (More) treu bleiben will. So diene ein profitables Wachstum im Supply-Chain-Geschäft als Basis (Maintain) für den Ausbau der Geschäftsbereiche Solutions und Services, während unter Optimize die Unterstützung von Prozessen durch Business Intelligence im Vordergrund stehe. Unter Reinvent versteht Also derweil die Entwicklung und den Aufbau von Digital Business und insbesondere die Vermittlung und Lieferung von Cloud-Services. In diesem Zusammenhang erwähnte Wojnowski auch die im März getätigte
Übernahme von Nervogrid, die diesen Strategiepfeiler unterstützen soll. Und im Bereich Enhance gehe es schliesslich darum, das Service-Geschäft auszubauen und zu ergänzen, was in jüngster Vergangenheit etwa durch die Beteiligung an Bachmann Mobile Kommunikation passierte (
Swiss IT Reseller berichtete).
Digitale Transformation
Des weiteren wagte
Also anlässlich der Veranstaltung einen vertieften Blick auf die Digitale Transformation. So sind laut Wojnowski die Gründe für den Wandel vielfältig. Der Datenzugriff werde heute unabhängig von Ort, Zeit und Gerät gefordert. Zudem würden viele Unternehmen einen Grossteil des Geldes heute noch dafür ausgeben, dass die Systeme laufen. Entsprechend wenig bleibe übrig für intelligente Software. Durch den Weg in die Cloud könne die Qualität der IT-Ausgaben gesteigert werden, während man gleichzeitig die Kosten für Basisdienstleistungen sowie die Komplexität reduziere.
Als Schlüssel für die Transformation identifizierte der Managing Director die Industrialisierung der Plattformen – ähnlich wie in der Auto-Industrie, "man bekommt ja auch ein fixfertiges Auto geliefert" – sowie die Automatisierung der IT-Leistungserstellung, wodurch einzelne Handgriffe am Basis-System erübrigt werden sollen. Also selbst sieht sich hier gut positioniert, als beratendes Bindeglied zwischen dem Service Provider und Endkunden. "Zwischen den Endkunden und den Service Anbietern braucht es einen beratenden Spezialisten, der die Komplexität rausnimmt. Das Ganze ist also der klassischen Distribution sehr ähnlich, nur werden anstatt Hardware Services geliefert. Wir erweitern also unsere Beziehungen mit Kunden aus der klassischen Distribution mit Services", so Wojnowski. Die Rolle der Distribution sieht er denn auch als Marktplatz für die Service Provider und Reseller, in der hohen Automatisierung im Verkaufsprozess sowie als Finanzierungspartner im Channel. Aktuell befindet sich Also bezüglich Marktplatz in einer Pilotphase, die im August abgeschlossen werden soll. Dabei arbeitet man mit zehn Partnern zusammen, die dann im ersten Quartal 2015 erste Services breit ausrollen sollen.
Elektronische Softwareverteilung
Ein weiteres wichtiges Thema ist für Also die Elektronische Software Distribution (ESD). Während die Fachhändler von Also Deutschland bereits seit Sommer 2013 auf ESD
zurückgreifen können, steht dieser Service nun auch den Schweizer Partnern zur Verfügung. Dabei kaufen die Reseller die Software elektronisch über den Also-Webshop I-Vis und können sie direkt herunterladen und beim Kunden installieren – ohne Lieferfristen und Wartezeiten. Aktuell stehen Consumer-Lösungen von Microsoft, Adobe, G-Data und F-Secure auf diesem Weg zur Verfügung. "Weitere wie etwa Symantec oder Lösungen von Herstellern aus dem Bereich Unterhaltungs-Software werden aber folgen", verspricht Ivan Legnini, Product Manager ESD bei
Also Schweiz. Nebst der schnellen Lieferung, der ständigen Verfügbarkeit sowie dem Wegfall von Versand- und Lagerkosten nennt Legnini zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten als weiteren Vorteil von ESD. "Unsere ESD-Lösung ist auch im Webshop des Partners implementierbar, damit der Endkunde die gewünschte Software direkt beim Partner herunterladen kann", erklärt der Product Manager.
Alternative Abholorte für Hardware
Doch nicht nur im Cloud- und Softwarebereich kann Also Neues vermelden. So lanciert der Distributor im Hardwaresegment mit My Delivery einen neuen Service für seine Partner, der den klassischen Abholvorgang von bestellter Ware bei der Schweizerischen Post um weitere Möglichkeiten ergänzt. Dabei erhält der Endkunden nach Abschluss der Bestellung eine SMS mit einem Link, über welchen er die Zeit und den Ort der Abholung – falls gewünscht – anpassen kann, wie Urs von Ins, Managing Director Services bei
Also Schweiz, erklärt. Als alternative Orte stehen nebst dem Postschalter auch die verschiedenen Kioske bereit, zudem soll das Angebot laufende erweitert werden. Ende Jahr soll der Dienst, der im Branding der Partner angeboten wird, verfügbar sein.
(abr)
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