Die IT-Branche setzte den Wachstumstrend auch im Jahr 2014 fort – mit einem Plus von 2,7 Prozent und 18,3 Milliarden Franken Umsatz. Der gesamte Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie wuchs in der Schweiz auf 30,4 Milliarden Franken und damit etwas stärker als der ICT-Markt in der EU, der nur ein leichtes Wachstum von 0,4 Prozent verzeichnen konnte. Dies geht aus einer Erhebung des European Information Technology Observatory (EITO) hervor, die ebenfalls zeigt, dass der IT-Markt insbesondere in den Bereichen Services und Software weiterhin stark, im Bereich Hardware jedoch rückläufig ist. Auch der Telekommunikationsmarkt konnte aufgrund sinkender Preise keinen Aufwärtstrend erzielen.
IT-Prioritäten in 2015Als Prioritäten für die nächsten zwölf Monate gaben weltweit befragte IT-Unternehmen gegenüber dem
EITO insbesondere die Qualitätssteigerung ihrer Services sowie die Kostenreduktion an. Trends sehen sie weiterhin in den Bereichen Cloud-Computing, Big Data und Analytics, Social Media und Mobile. Die Prognose für 2015 lautete zunächst "gleichbleibend wie 2014". Diese war allerdings noch vor dem Entscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vom 15. Januar erhoben worden, den Euro-Mindestkurs aufzuheben. Die Auswirkungen, die dieser Entscheid auf die IT-Branche haben wird, werden wohl je nach Tätigkeitsfeld und Auslandsorientierung unterschiedlich stark ausfallen, vermutete
Swico. Axel Pons, Geschäftsführer von Bitkom Research, aber zeigt sich zuversichtlich. Vielleicht werden Unternehmen nun gerade in IT investieren, um ihre Effizienz zu steigern, meint der Marktforscher.
Ethischer Verhaltenskodex für Swico-MitgliederSwico hat neben der Bekanntgabe der von
EITO erhobenen Marktentwicklung auch einen Ethikkodex definiert, der ab sofort für alle Verbandsmitglieder gelten soll. Dieser umfasst ethische Vorschriften, welche die Mitglieder beim Abwickeln ihrer ICT-Geschäfte berücksichtigen und auch von ihren Partnern fordern sollen. Klar sei es nicht möglich, bei allen Herstellern alle Produktionswege im Hinblick auf ethische Standards nachzuvollziehen, sagt Jean-Marc Hensch (Bild), Geschäftsführer von
Swico diesbezüglich. Aber man könne wenigstens die Ohren offen halten. Gerade in Situationen, in denen sich die Branche unter Druck befände, wie dies nun nach dem SNB-Entscheid der Fall sei, sei es nun wichtig, ethische Aspekte nicht zu ausser Acht zu lassen. Während besonders internationale Unternehmen oft bereits strengere Richtlinien als die nun von Swico vorgeschriebenen hätten, seien doch immer wieder einzelne ICT-Anbieter beziehungsweise deren Vertriebspartner kontrovers in der Öffentlichkeit aufgetreten. Solch negative Schlagzeilen zu verhindern, um das Image der Branche nicht zu gefährden, sei der Ansporn hinter den neuen Richtlinien, wie der Wirtschaftsverband mitteilt. Das Regelwerk wurde in Absprache mit den Mitgliedern entwickelt, Input wurde geprüft und gegebenenfalls aufgenommen.
(aks)