Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) hat einen neuen Vorschlag für die Revision der Verordnung über Fernmeldedienste
abgegeben. Dieser sieht vor, dass alle Haushalte in der Schweiz ab 2018 mit einem Flatrate-Festnetzanschluss ausgestattet sind. Inbegriffen sein sollen Gespräche ins Schweizer Fest- und Mobilfunknetz, die Kosten sollen maximal 29.40 Franken betragen. Swisscom als Inhaber der Grundversorgungskonzession müsste dementsprechend ab 2018 ein solches Angebot vorlegen.
Darüber hinaus hat das
Bakom verkündet, dass die Internet-Mindestübertragungsrate um 1000/100 auf 3000/300 Kbit/s erhöht werden sollte. Die Vernehmlassung ist nun gestartet, sie läuft bis zum 1. Dezember 2015, dann wird der Bundesrat die Verordnung beschliessen.
"Ich bin vom Vorschlag überrascht", kommentiert Ralf Beyeler, Telekom-Experte bei Comparis.ch. "Dass der Bundesrat Swisscom zwingt, einen Festnetz-Anschluss mit Flatrate anzubieten, ist seltsam. Für die Kunden rechnet sich eine solche Flatrate allerdings schnell, insbesondere auch bei Anrufen in die Handynetze. Wer zum Beispiel jede Woche einen 3-Minuten-Anruf auf ein Handy führt, bezahlt weniger als bisher." Allerdings dürften Beyeler zufolge heute noch viele Kunden einen Festnetz-Anschluss haben, obwohl sie diesen gar nicht benötigen und es durchaus vereinzelte Angebote ohne zwingenden Festnetz-Anschluss gebe. Viele Kunden würden günstiger fahren, wenn sie auf den Anschluss ganz verzichten, ist Beyeler überzeugt.
(aks)