Keine Überraschungen bei den Zahlen zum Schweizer Musikmarkt 2015. Wie der Branchenverband
IFPI, dessen Mitglieder rund 90 Prozent des hiesigen Marktes repräsentieren, erzielten die IFPI-Labels im letzten Jahr einen Gesamtumsatz von 81,8 Millionen Franken. Das sind 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr.
Positives gibt es für 2015 vom Digitalmarkt zu berichten. Lag der Digitalmarkt 2014 noch mit 3 Prozent im Minus, kann für 2015 wieder ein Wachstum von 7 Prozent auf 39,9 Millionen Franken vermeldet werden. Zu verdanken ist das Wachstum dem Streaming-Segment, das um 30 Prozent beziehungsweise 3,5 Millionen Franken auf einen Jahresumsatz von 15,3 Millionen Franken zulegt. Das Geschäft mit Musikdownloads war 2015 erneut rückläufig und sank um 4 Prozent auf 24,6 Millionen. Somit betrug Streaming im letzten Jahr bereits 38 Prozent zu Digitalsegment bei.
Mit dem Verkauf von physischen Tonträgern wurde letztes Jahr noch ein Umsatz von 42 Millionen Franken generiert – was einem Minus von 12 Prozent gegenüber 2014 entspricht. Spannend: Mit Vinylplattten wurden im letzten Jahr 2,5 Millionen Franken Umsatz gemacht, 50 Prozent mehr als im Vorjahr und so viel wie seit 1993 nicht mehr.
Wie IFP weiter schreibt, leidet auch der Schweizer Musikmarkt unter dem schwachen Euro. Direktimporte würden schätzungsweise gehen 30 Prozent der CD-Käufe in der Schweiz ausmachen. "Diese Einnahmen gehen an den Schweizer Vertrieben vorbei."
Und schliesslich stellt IFPI auch fest, dass die Einnahmen der Musiklabels aus Werbung auf Youtube-Channels nicht recht in Gang kommt. "Obwohl der Musikkonsum via Youtube auch in der Schweiz äusserst populär ist, trugen die Einnahmen aus dem werbefinanzierten Video-Streaming nur etwa 600'000 Franken zu den Umsätzen bei, also weniger als ein Prozent", so
IFPI.
(mw)