Apple wird an seinem App Store einige grundlegende Veränderungen vornehmen. Wie Apples Marketing-Chef Phil Schiller gegenüber der britischen Zeitung
"The Telegraph" ankündigt, wird es im App Store künftig bezahlte Suchergebnisse geben. Das bedeutet, dass ein App-Entwickler künftig mittels Bezahlung dafür sorgen kann, dass seine App auch gefunden und heruntergeladen wird. Die Werbung soll mittels eines Auktionsverfahrens, wie man das von Google Adwords kennt, verkauft werden. Wie Schiller erklärt, würden jeden Tag hunderte Millionen Suchanfragen im App Store erfolgen, und 65 Prozent der App-Downloads würden aufgrund der Suche geschehen. Mit der Möglichkeit von Paid Ads gebe man Entwicklern ein äusserst effizientes Marketing-Tool in die Hand, ist Schiller überzeugt. Kleinere, unabhängige Entwickler hingegen dürften die Entwicklung mit Sorge verfolgen, sind sich Experten sicher.
Ebenfalls neu wird es allen App-Entwicklern möglich sein, Apps im Abo-Modell zu verkaufen. Bislang waren Abos nur für ausgewählte Apps über die In-App-Payment-Schnittstelle möglich, nun soll dies allen Apps offenstehen. Möglich werden dabei auch kostenlose Trial-Versionen für eine limitierte Zeit – eine Funktion, nach der Entwickler schon länger verlangt haben. Mit dem Abo-Modell ändert Apple zudem auch sein Beteiligungsmodell. Für Abos wird Apple künftig nur noch im ersten Jahr 30 Prozent des Umsatzes einheimsen, danach wird dieser Anteil auf 15 Prozent halbiert. Und nicht zuletzt verspricht
Apple, dass die Abos flexibler als bisher über die In-App-Schnittstelle gehandhabt werden können, so dass Preise leichter angepasst, Aktionen gefahren oder verschiedene Versionen einer Lösung mit verschiedenem Leistungsumfang verkauft werden können.
Und schliesslich verspricht Schiller auch, dass Apple das Zulassungsverfahren für neue Apps beschleunigt. Die Freigabe von neuen Apps soll dank neuen Prozessen und Tools von Tagen auf Stunden reduziert werden.
Schiller machte die Ankündigungen nur weniger Tage vor der WWDC-Konferenz von
Apple, die am 13. Juni startet. Gemäss Schiller würden dabei so viele Ankündigungen auf dem Programm stehen, dass man Entwickler über die App-Store-Änderungen bereits jetzt informieren wollte.
(mw)