Am Ende war der Druck auf Travis Kalanick, Mitgründer und CEO des Fahrdienstvermittlers
Uber, zu gross. Wie die "New York Times"
berichtet, tritt er per sofort von seinem Posten als Geschäftsführer von Uber zurück. Der 40-Jährige wurde von fünf führenden Investoren dazu gedrängt, nachdem das Unternehmen während Monaten negative Schlagzeilen gemacht hatte. Kalanick hatte den Fahrdienstvermittler 2009 in San Francisco mitbegründet und seither zu einem globalen Imperium aufgebaut. Die Führungs- und Unternehmenskultur von Uber standen aber schon seit geraumer Zeit in der Kritik. Dabei ging es vor allem um den Vorwurf, das Management würde eine schonungslose Leistungskultur pflegen, in der die Leistung der Mitarbeiter über deren Wohlbefinden gestellt würde, aber auch Sexismus-Vorwürfe an die Adresse von Geschäftsführungsmitgliedern wurden mehrmals geäussert, die auch personelle Konsequenzen nach sich zogen. Ein Wendepunkt war ein verbaler Aussetzer, den sich Kalanick kürzlich bei einer Fahrt in einem Uber-Fahrzeug geleistet hatte. Dabei hatte er sich heftig mit dem Fahrer gestritten, der seinem Vorgesetzten Vorwürfe zu den Arbeitsbedingungen und den sinkenden Preisen gemacht hatte. Das Gespräch war allerdings auf Video aufgezeichnet worden und landete auf dem Videoportal Youtube.
In der Woche vor seinem Rücktritt hatte Kalanick noch verlauten lassen, er wolle eine Auszeit auf unbestimmte Zeit nehmen. Dies auch im Zusammenhang mit dem Unfalltod seiner Mutter im vorhergehenden Monat. Das war einer Gruppe führender Investoren jedoch nicht genug. Die fünf Geldgeber Benchmark, First Round Capital, Lowercase Capital, Menlo Ventures und Fidelity Investments, die gemeinsam über einen Viertel des Aktienkapitals von Uber besitzen, hätten Kalanick in einem Brief zum Rücktritt aufgefordert. Kalanick soll aber weiterhin im Verwaltungsrat bleiben. Ein Nachfolger wird bereits gesucht, aber noch gibt es dazu keine konkreten Hinweise.
(luc)