Rund 100 Schweizer Händler von Wortmann nutzen bereits die Terra Cloud – das Cloud-Angebot des deutschen Hardware-Spezialisten. Und diese Zahl soll weiter steigen, nicht zuletzt dank einem neuen, zusammengeführten Portal, das bei Wortmann als Terra Cloud Center betitelt wird und eine zentrale Oberfläche für alle Cloud-Angebote darstellt. Stephan Teinert, Head of Cloud Sales bei
Wortmann, erklärt: "Als wir vor rund drei Jahren mit der Terra Cloud gestartet sind, taten wir das mit einem Cloud-Portal, über das die Infrastruktur-Leistungen bereitgestellt wurden und die Angebote verwaltet werden konnten." Parallel dazu habe man rasch gemerkt, dass die Nachfrage für das transaktionale Geschäft – sprich die Distribution von Cloud-Drittprodukten, vornehmlich Microsoft-CSP-Lizenzen (Cloud Solutions Program) – wächst. Also habe man eine Art Marktplatz entwickelt, über den man Händlern seinen Kunden diese Lizenzen anbieten kann. "Wir wollten unseren Partnern aber die Möglichkeit bieten, über eine zentrale Stelle sowohl die Cloud-Infrastruktur-Angebote aus unseren Rechenzentren als auch das transaktionale Geschäft mit Lizenzen zu nutzen und zur verwalten. In diesem Zuge haben wir das Terra Cloud Center entwickelt, in dem wir all unsere Angebote zusammengeführt haben. Dieses ist nun fertig, was bedeutet, dass unsere Partner jetzt im Terra Cloud Center alle Angebote abgestimmt auf die Wünsche ihrer Kunden über einen einzigen Zugangspunkt buchen und verwalten können."
Cloud aus der Schweiz
In Deutschland ist
Wortmann wie erwähnt vor rund drei Jahren mit der Terra Cloud produktiv gestartet. "Unsere Schweizer Partner haben uns aber von Beginn weg klar und deutlich kommuniziert, dass für die Schweiz ein Schweizer Standort für die Cloud-Dienste absolut relevant ist. Nur dann können sie die Lösungen ihren hiesigen Kunden auch anbieten und die Cloud als zusätzliches Standbein in Betracht ziehen", erinnert sich Stephan Teinert. Diesem Wunsch wurde im letzten Jahr entsprochen, seit 2017 betreibt Wortmann ein Rechenzentrum in Münchenstein bei Basel, in dem ein 1:1-Abbild der Cloud-Infrastruktur des Wortmann-Hauptsitzes in Hüllhorst läuft.
An diesem Hauptstandort habe man überdies seit Ende letztem Jahr die Kapazitäten verdoppelt, so Teinert weiter, und man habe im Juni 2018 mit einem neuen Schulungsrhythmus gestartet, um die Partner für die Cloud-Dienste zu zertifizieren. Diese Zertifizierung nimmt zwei Tage in Anspruch und erfolgt für Schweizer Partner in der Schweiz.
Offen steht die Terra Cloud nicht nur bestehenden Wortmann-Partnern, sondern auch neuen Händlern, die bis anhin noch keine Geschäfte mit Wortmann gemacht haben. "Ein solcher IT-Dienstleister muss sich lediglich als Händler registrieren und die Zertifizierung absolvieren – ansonsten gibt es keine Einschränkungen." Man sei hier absolut offen, und man zähle bereits solche Cloud-only-Partner, mit denen man sehr erfolgreich zusammenarbeite, auch wenn der Kern des Unternehmens nach wie vor in der Hardware liege. "Aber", so Teinert, "eine gewisse Affinität für die Cloud-Thematik setzen wir voraus, denn wir schaffen es nicht, in zwei Tagen Schulung aus einem Händler ohne Cloud-Erfahrung einen Cloud-Spezialisten zu machen."
Cloud für Fachhändler
Stephan Teinert betont, dass
Wortmann bei der Terra Cloud ein rein indirektes Geschäftsmodell verfolge, die Angebote also ausschliesslich über Partner vertrieben werden. "Wir bieten Partnern die Möglichkeit, ihren Kunden eine gesamtheitliche Lösung zu offerieren. Spannend für die Partner ist, dass wir für den vollen Umfang unseres Angebotes den Support selbst sicherstellen. Wir haben dazu vollen Zugriff auf sämtliche Leistungsparameter, weil wir unser eigenes Rechenzentrum betreiben und unsere Dienste selbst entwickelt haben. Doch wir haben nicht nur die Administratoren, Cloud-Architekten, Business-Development-Teams und Berater bei uns im Haus, sondern auch sämtliche Ansprechpartner für das Lizenzgeschäft. Aufgrund all dieser Faktoren können wir sehr präzise auf die Anforderungen unserer Partner eingehen und sie in Projekten unterstützen", erklärt Teinert zu den Vorteilen der Wortmann-Lösung. Das Ziel sei auch im Cloud-Bereich, dem Händler einen Ansprechpartner für all seine Anliegen zu bieten, und dieses Ziel erreiche man, ergänzt der Wortmann-Cloud-Verantwortliche.
Kehrseite der Medaille ist, dass das Angebot von Wortmann dafür nicht so umfassend ist wie bei den Amazons und Microsofts dieser Welt. "Dadurch, dass wir nur den Fachhandel adressieren, versuchen wir nicht, sämtliche Bedürfnisse abzudecken, sondern wollen mit unserem Portfolio Partnern die Möglichkeit geben, ihre eigenen Angebote zu veredeln. Wir konzentrieren uns auf die wesentlichen Bereiche Hosting und Housing, Infrastructure as a Service, Plattform-Dienste sowie Software und Desktop as a Service. Im Gegensatz zu Azure beispielsweise ist es bei uns nicht möglich, sämtliche denkbaren Prozesse in der Breite automatisiert bereitstellen zu können – das übersteigt unsere Möglichkeiten. Wir fokussieren lieber auf das, was wir bereits machen, und versuchen, diese Produkte stetig zu verbessern", stellt Stephan Teinert klar. Aber natürlich werde auch in der Terra Cloud an den Automatisierungsprozessen im Hintergrund gearbeitet, genauso wie die Bedeutung von kompletten Managed-IaaS-Produkten steige und man dem Partner inzwischen die Möglichkeit biete, ganze Managed-Infrastrukturen selbst zu betreiben, indem er auf all die gebotenen Ressourcen und Automatisierungsprozesse der Terra Cloud zurückgreifen kann, und das auf eigener, für seinen Kunden exklusiv bereitgestellter Hardware im Rechencenter von
Wortmann. "Hier wird der Bedarf zunehmen, auch weil die Partner zunehmend die Vorteile der Cloud mit seinen wiederkehrenden Einnahmen und der höheren Kundenbindung sehen."
Eine hohe Nachfrage sieht Teinert daneben auch für die Microsoft-Lösungen, was sicher der Cloud-Strategie des Softwareriesen geschuldet sei, und daneben für die Backup-Lösungen, die von Start weg nachgefragt wurden. "Die Terra-Cloud-Backup-Produkte sind für viele Händler der Einstiegspunkt in die Cloud-Thematik. Mit einem hochverfügbaren Backup können sie ihre Kunden erstmal an die Cloud heranführen, ohne dass sie sich mit der Komplexität herumschlagen müssen, die entsteht, wenn eine ganze On-Premise-Installation in die Cloud verschoben wird."
(mw)