Mitel baut in Solothurn 23 der insgesamt 72 Stellen ab. Der Abbau betrifft vor allem die Entwicklungsabteilung - Arbeitsplätze werden ins Ausland verlagert, vor allem nach Indien. Innerhalb von nur drei Jahren ist dies der dritte Abbau bei
Mitel Schweiz in Solothurn. Im Februar 2014 übernahm die Mitel-Gruppe die ebenfalls kanadische Aastra-Gruppe.
Laut Mitel-Chef Blatter läuft das gesetzlich vorgesehene Konsultationsverfahren bis zum 27. Juli, in dem die Sozialpartner Vorschläge für alternative Lösungen unterbreiten können. Die Entlassungen werden jedoch per Ende Juli ausgesprochen.
Jonas Motschi, Leiter des kantonalen Wirtschafts- und Arbeitsamtes, hat die Pläne "mit grossem Bedauern" zur Kenntnis genommen, schreibt das
"Grencher Tagblatt". Der Fall zeigt, dass regionale Sensibilitäten in einem Weltkonzern keine Rolle spielen. Unter diesen Bedingungen bezweifelt Motschi, "dass der Mitel-Standort Solothurn auf Dauer eine Zukunft hat".
Die Mitarbeitenden in der Schweiz und die Gewerkschaften fordern die Geschäftsleitung von Mitel Schweiz auf, gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern Alternativen zur Verlagerung von Forschung und Entwicklung zu entwickeln. Wenn nötig, müsse alles Mögliche zugunsten der Entlassenen getan werden, um Härtefälle zu vermeiden. Die Kündigungsfrist der Betroffenen sollte verlängert, Umschulungen angeboten und älteren Menschen eine vorzeitige Pensionierung angeboten werden.
(swe)