Google verlangt in Europa Lizenzgebühren für Play-Store-Nutzung
Quelle: Google

Google verlangt in Europa Lizenzgebühren für Play-Store-Nutzung

Google wird in Europa künftig Lizenzgebühren für die Nutzung des Google Play Store von den Smartphone-Herstellern verlangen. Damit reagiert der Konzern auf die Auflagen der EU.
17. Oktober 2018

     

Nachdem die EU Google in diesem Sommer mit weit über 4 Milliarden Euro gebüsst hat, hat diese Busse nun Konsequenzen. Wie Google via Blog ankündigt, müssen die Hersteller von Android-Smartphones in Zukunft Lizenzgebühren für die Nutzung des Google Play Store bezahlen. Google reagiert damit auf die Forderung der EU, wonach Google den Herstellern nicht mehr vorschreiben darf, die Google-Suchmaschine und den Chrome-Browser auf den Geräten vorzuinstallieren, um den Google Play Store zu nutzen. Darum wird Google am Ende Oktober Chrome und die Google-Suche optional wie Play Store für Geräte anbieten, möchte dafür aber pro Gerät Gebühren für den Store sehen.


Google erklärt den Schritt damit, dass die Vorinstallation von Google Search und Chrome zusammen mit anderen Apps die Entwicklung von Android bislang finanziert habe. Da dies in der EU nicht mehr möglich sei, habe man ein neues, bezahltes Lizenzmodell für Smartphones und Tablets, die in die EU geliefert werden, entwickelt. Eine Pflicht, die Suche und den Browser zu installieren, gibt es somit nicht mehr. Gleichzeitig macht Google auch klar, dass Android selbst frei verfügbar und Open Source bleibt.
Weitere Änderungen für die EU betreffen das bisherige Verbot für Hersteller, gleichzeitig lizenzierte Android-Geräte wie auch Geräte mit inoffiziellen oder gar inkompatiblen Android-Forks auszuliefern. So kann ein Hersteller nebst dem "normalen" Android-Gerät auch ein Gerät anbieten, das beispielsweise komplett ohne vorinstallierte App und Google-Dienste kommt. Und es wird in der EU möglich, Konkurrenz-Apps zu den Anwendungen von Google auf den Geräten zu installieren.


Welche Auswirkungen die Änderungen auf die Smartphone- und Tablet-Preise in der EU haben werden, ist unklar. Google macht keine Angaben zu den Lizenzgebühren, die man verlangen wird. (mw)


Weitere Artikel zum Thema

Google-Boss Sundar Pichai stellt kostenloses Android-Business-Modell in Frage

20. Juli 2018 - Sundar Pichai, seines Zeichens CEO von Google, nimmt via Blog Stellung zur Milliarden-Busse der EU zu Android. Zwischen den Zeilen tönt er dabei auch an, dass Gerätehersteller für Android künftig möglichweise zur Kasse gebeten werden müssen.

Google zu Rekordstrafe von 4,34 Milliarden Euro verdonnert

18. Juli 2018 - Weil Google Android missbraucht habe, um seine Dominanz bei den Suchmaschinen zu zementieren, verhängt die EU-Kommission eine Busse in der Rekordhöhe von 4,34 Milliarden Euro.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER