Dass der Detailhandel in der Schweiz angesichts der wachsenden Beliebtheit des Online-Handels schrumpft, dürfte kaum erstaunen. Eine Studie von Crif liefert nun konkrete Zahlen zum Ladensterben. Seit 2009 wurden in der Schweiz 31'394 Läden geschlossen, aber nur 28'637 neue eröffnet. Unter dem Strich ergibt sich dadurch ein Minus von 2757 Läden. Die meisten Läden wurden übrigens in den Jahren 2011 (3200) und 2012 (3262) gelöscht.
Stellt man die Löschungen den Neugründungen gegenüber, dann resultiert daraus in den Jahren 2009 und 2015 ein negatives Wachstum, was soviel heisst, dass in diesen Jahren mehr Läden geschlossen als eröffnet wurden. Erst 2016 zeichnete sich eine Erholung ab und 2017 und 2018 wurden wieder mehr Läden gegründet als gelöscht. Düster sieht es hingegen für das aktuelle Jahr aus, denn 2019 wurden wieder massiv mehr Läden geschlossen als eröffnet.
Am stärksten von dieser Entwicklung betroffen sind Bekleidungsgeschäfte. In der Berichtspreiode wurden 2026 Läden geschlossen. Gefolgt werden diese von Zeitschriftengeschäften (-1791), Nahrungsmittelgeschäften (-1420) und vom Detailhandel mit mit Datenverarbeitungsgeräten und Software (-1375). Spannend ist, dass in einigen dieser Sparten auch die meisten Läden neu gegründet wurden. So verzeichnen Zeitschriftengeschäfte (+2135), Bekleidungsgeschäfte (+1966), Fachdetailhandel Nahrungsmittel (+1788), Blumengeschäfte (+1421), Kunsthandel (+1058) und Detailhandel mit Sportartikeln (+996) die meisten Neueröffnungen.
Vergleicht man hingegen die Löschungen mit den Neugründungen, so litten die Computergeschäfte am meisten unter dem Ladensterben. Hier wurden 50 Prozent weniger Neugründungen verzeichnet. Auch geht aus der Studie hervor, dass viele neugegründete Geschäfte schnell wieder von der Bildfläche verschwinden. Von den in den letzten 10 Jahren 28'637 neu eröffneten Geschäften mussten 29,8 Prozent wieder schliessen. Ein Fünftel der Geschäfte schliesst bereits nach einem Jahr und 17,6 Prozent nach zwei Jahren.
(luc)