Die von der WEMF AG für Werbemittelforschung durchgeführte repräsentative Studie «MA Comis 2001» durchleuchtet den Deutschschweizer Internetnutzer. Das Misstrauen in den Datenschutz im Netz ist noch gross: Sieben von zehn Internetnutzern geben im Netz ungern persönliche Daten preis. 43% geben nur ihre E-Mail-Adresse an, 26% gar nichts und jeder zehnte grundsätzlich nur fiktive Daten.
Knapp zwei Drittel machen Angaben zur Person, wenn es sich um eine seriöse Firma handelt, 43%, wenn Datenschutz garantiert wird und 40%, wenn sie dadurch persönlich zugeschnittene Daten erhalten. Marketing hat es weiterhin schwer: Punkte sammeln ist nur für ein Fünftel ein Beweggrund, Daten preiszugeben, auf das eigene Interessensgebiet abgestimmte Werbung verleitet 17% dazu.
Schweizer kaufen inländisch
Vor zwei Jahren hatten gerade 43% der Nutzer Erfahrung mit E-Commerce, im Jahr 2000 waren es 54% und heute sind es bereits 60%. Dabei werden Schweizer Anbieter mit 85% der Käufe klar bevorzugt, bei deutschen Firmen bezog nur gut ein Viertel der Käufer Ware.
Wachstumspotential für E-Commerce ist durchaus vorhanden: 804’000 Surfer haben noch nie im Web gekauft, nur jeder zweite davon ist sicher, das auch in den nächsten zwölf Monaten nicht tun zu wollen. Beim E-Shopping dominieren klar Bücher mit 60%, gefolgt von Musik und Eintrittskarten/Platzreservationen mit je 43%. Ein Drittel der Nutzer hat bereits online Hotels gebucht bzw. reserviert, ein weiteres Drittel Computerzubehör und Hardware gekauft, Unterhaltungselektronik folgt weit abgeschlagen mit 12%.
Mangelndes Sicherheitsgefühl als Hindernis
Neun von zehn Schweizern, die noch nicht im Internet gekauft haben und zwei Drittel der E-Kunden glauben, es wäre sicherer, direkt im Geschäft zu kaufen. Weniger als die Hälfte aller User meint, es gäbe mittlerweile Wege, sicher im Internet zu bezahlen. 67% der E-Kunden und 61% derjenigen, die nie übers Internet kaufen, informieren sich im Internet, kaufen dann aber doch lieber im Laden. Lediglich 15% vermuten aber noch, dass im Internet eine eher niedrige Qualität angeboten wird als im Normalverkauf.
Zwei Fünftel empfinden Garantie- und Serviceleistungen bei Bestellungen im Internet noch mangelhaft. Um mit E-Commerce Erfolg zu haben, besteht offenbar noch grosser Handlungsbedarf, um das subjektive Sicherheitsempfinden der User zu stärken und die Servicequalität zu erhöhen. (ava)